Download-Tipp
Sir Henry Morgan

Heftroman der Woche

Archive

Mythen & Wirklichkeiten

Sagen der mittleren Werra 63

Sagen-der-mittleren-Werra

Von der tanzenden Jungfer auf dem Hausfeld

Wenn droben im Gebirge das Heidekraut nur noch auf der Spitze blüht und die reifen Nüsse vom Haselstrauch rieseln, dann tanzt dort hinter dem Gerberstein in der Nähe des Rennsteigs, wo es das Hausfeld heißt, weil da einst ein Haus gestanden haben soll, eine weiß verschleierte Jungfer mit dem schon gefallenen Laub umher. Der darf man sich aber auf keinen Fall nähern, sie ist nicht gut.
Weiterlesen

Deutsche Märchen Nr. 1

Karl Simrock
Deutsche Märchen
Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung, Leipzig, 1864

1. Die Ordnung der Natur

Ein Mann und eine Frau wohnten in einer armseligen Hütte. Der Mann ging jeden Tag aufs Feld, die Frau blieb zu Hause und kochte. Eines Tages, nach dem Frühstück, sagte der Mann zu der Frau: »Du hast es doch recht bequem, wenn du kochst, während ich mich auf dem Feld abrackern muss.«

»Sollen wir tauschen?«, fragte die Frau, »ich will aufs Feld gehen, und du kannst zu Hause bleiben und kochen.«

Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 30

Der gespenstige Wagen im Grunewald

Mit dem Geistersehen ist es eine eigene Sache. Es gibt angeblich viele Menschen, die Geister sehen, aber nicht alle in gleicher Weise. Der eine kann es bei Tag und Nacht, ein anderer nur bei Nacht und mancher auch wieder nicht so oft wie ein anderer. Hiervon ein Beispiel. Kühne, Grunow und Tübbecke, drei Fischer, waren einmal von Tiefwerder aufge­brochen, um im Grunewalder See zu fischen. Tübbecke schob die Karre, Grunnow zog sie und Kühne ging so ein Ende hinterher. Es war im Herbst, ganz früh und noch dunkel. Da sah Kühne auf einmal deutlich in der Dunkelheit einen Wagen, mit Pferden Weiterlesen

Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 18. Kapitel

Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840

Achtzehntes Kapitel

Wie Rübezahl den jungen Waidmann Franz freundlich tröstete

Wer irgendetwas von dem Berggeist Rübezahl wusste, von seiner Großmut und Milde, wie von manchen losen Possen und Streichen, die er verübt haben sollte, wenn er auch das Böse, das er angerichtet hatte, immer wieder reichlich vergalt durch mannigfache Wohltaten – mit einem Wort, wem Rübezahls Leben und Treiben bekannt war, der wusste auch mancherlei davon zu erzählen, wie er das edle Waidwerk absonderlich liebte, und daher wackeren Jägern von jeher hold war. Erschien er doch, wenn er sich nicht als Köhler zeigte, Weiterlesen