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Heftroman der Woche

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Mythen & Wirklichkeiten

Deutsche Märchen und Sagen 177

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

234. Die Kaboutermännchen zu Linden

Zu Linden bei Löwen liegt ein Meierhof, der auf dem Fundament eines alten Gebäudes aufgebaut ist. Noch nicht einer von all den Pächtern, die ihn bewohnten, hatte da Glück gehabt. Das Folgende erzählte unter anderen ein Landmann aus der Umgegend von dem Hof.

Wo er nun steht, da erhob sich ehedem ein schönes, großes Schloss, auf dem Kaboutermännchen hausten. Diese Kaboutermännchen sind so kleine Geschöpfchen, dass das größte kaum drei Fuß hoch ist. Für ein wenig Essen verrichten sie Geschäfte aller Art. Auch waren es so Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 66

Sagen-der-mittleren-Werra

Von dem gespenstigen Kloster und seinem Schatz an der Walper

An der Wallfahrt nennen es viele heute noch statt »an der alten Kapelle«, »an der alten Kirche« und behaupten steif und fest, es habe dort vor Zeiten ein Kloster gestanden, welches im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden sei und alle sieben Jahre am Tag seines Untergangs in der Mitternachtsstunde wieder sichtbar werde. Denen aber, die es erblickten, wurde es gruselig zumute, als die Fenster wie im Mondlicht glitzerten und die gespenstigen Nonnen einen Umgang hielten. Manche wollen auch dabei das Klosterglöckchen haben läuten hören.
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Sagen der mittleren Werra 65

Sagen-der-mittleren-Werra

Vom Riesen am Glasbach

Ein Fuhrmann, der sich um den Kuckuck nicht bekümmerte, befuhr einst in der Mitternachtsstunde die alte Weinstraße. Als er in die Nähe der alten Wallfahrtskapelle an der Glasbach anlangte, hörte er dicht neben sich stark niesen, und gab darauf ein ebenso kräftiges Gott helf! von sich. Das Niesen aber dauerte fort und der gutmütige Fuhrmann beantwortete es jedes Mal mit seinem Gott helf!. Da aber das Niesen kein Ende nehmen wollte, wurde er beim zwölften Mal der Sache müde und rief statt des gewohnten Gott helf!: »Nun, will dir Gott nicht helfen, so helf dir meinetwegen der Teufel!«
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Deutsche Märchen Nr. 2

Karl Simrock
Deutsche Märchen
Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung, Leipzig, 1864

2. Das Königskind

Ein Soldat träumte, er solle sich verabschieden, das sei sein Glück. Er ging zu seinem Hauptmann und bat um seinen Abschied. Der aber überredete ihn, noch zu bleiben, versprach, ihn zu befördern, und machte ihn zum Korporal. Der Soldat ließ sich beraten, aber in der Nacht träumte er wieder, er solle um seinen Abschied bitten, sonst könne er sein Glück nicht finden. So ging er wieder zum Hauptmann und drängte auf seinen Abschied. Der Hauptmann aber sagte, er solle bleiben, er könne es noch bis zum General bringen, und machte ihn auch gleich zum Korporal. Wieder ließ er sich überreden. Als er aber in der Nacht wieder träumte, er müsse seinen Abschied nehmen, Weiterlesen