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Heftroman der Woche

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Mythen & Wirklichkeiten

Sagen der mittleren Werra 71

Sagen-der-mittleren-Werra

Vom Freiersmännchen in Steinbach

InSteinbach erzählen sie von einem kleinen, grauen Männchen mit einem mächtigen Schlapphut, welches den Steinbacher Burschen, wenn sie auswärts auf die Freit gehen, sehr gefährlich werden kann. Es begleitet sie das erste Mal, wenn sie nachts auf dem Heimweg sind, zur Warnung, ohne ihnen ein Leid zu tun. Das zweite Mal fliegen schon Steine und Knittel nach dem Freier. Das dritte Mal gibt es Ohr-feigen, und hilft das nicht, so bricht ihm das Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 178

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

235. Kobold quält den Soldaten

Ein französischer Kürassierhauptmann, der in Flandern im Winterquartier lag, saß eines Morgens beim Frühstück, als einer seiner Reiter zu ihm kam und ihn bei allen Heiligen beschwor, ihm ein anderes Quartier anzuweisen, indem er jede Nacht von einem Kobold beunruhigt werde, der ihn nicht schlafen lasse. Dessen lachte der Hauptmann herzlich und schickte den Reiter weg. Ein paar Tage danach kehrte derselbe wieder und erneuerte seine Bitte; der Hauptmann wurde aber böse darüber und drohte ihn mit einer Tracht Schläge, wenn er es noch einmal wage, sich zu beklagen. Das dauerte wieder einige Tage; da kam der Reiter zum dritten Mal und erklärte, dass er sich Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 70

Sagen-der-mittleren-Werra

Der Schuss nach dem Teufel

Zu Steinbach lebte vor Jahren ein Wilddieb, Schmieds Simon genannt, der durch seine sichere Kugel ebenso bekannt wie gefürchtet war. Dieser stand eines Abends auf dem Anstand im Atterode. Da hörte er, als eben der Hirt in Steinbach die elfte Stunde blies, ein seltsames Rauschen in der Luft, das näher und näher zu kommen schien. Als er deshalb den scharfen Blick zum sternenhellen Himmel richtete, da gewahrte er den Leibhaftigen gerade über sich, auf einem mächtigen Branntweinfass reitend. Dem Wilderer zuckte es durch alle Glieder; aber im Nu lag auch das Feuerrohr an dem Backen, die Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 69

Sagen-der-mittleren-Werra

Wie Schmieds Sümme Råuh (Ruhe) in Steinbach schafft

Eines Abends wurde Schmieds Sümme von einem der Weimarischen Forstknechte, die damals noch die hohe Jagd in dem Amt Altenstein auszuüben hatten, nach dem Atterode auf den Anstand mitgenommen. Er trat unter eine alte Buche und dachte, da er Langeweile hatte, an die vielen Teufeleien, das Getreibe der Hexen, an das Saufen und Raufen und den argen Zwist in und zwischen den Familien, kurz an alles, wie es in Steinbach war und nicht sein sollte. Da durchleuchtete plötzlich ein heller Feuerschein die Wipfel der alten Buchen und der Forstknecht stürzte voller Angst mit dem Ruf »Reiß aus, Weiterlesen