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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Horror/Grusel

Zandos Bücher

I

Papis und Elida lebten in dem kleinen Dorf Sodia. Sie waren zusammen aufgewachsen und als junge Erwachsene zu einem Liebespaar geworden. Elida konnte sich keinen anderen Mann als Bräutigam vorstellen, und Papis hatte nur Augen für sie.

Eines Tages aber kam Elida völlig aufgelöst bei ihrem gemeinsamen Treffpunkt an, einer alten Scheune am Waldrand. Papis wartete bereits seit einiger Zeit, denn sie waren dort schon vor einer halben Stunde verabredet gewesen.

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Der Weg ins Unendliche

Eine lange Straße erstreckte sich vor meinen Füßen. Der Asphalt fühlte sich weder kalt noch warm an. Selbst die Luft schien weder Kälte noch Wärme zu besitzen. Am Straßenrand war nicht ein Grashalm, geschweige denn ein kleiner Baum zu sehen. Nur eine endlose Sandlandschaft, die durch diese eine Straße gespalten wurde. Es erinnerte mich ein bisschen an eine Wüste, in der man bei jedem Schritt auf einen Tropfen Wasser hoffte. Doch hier verspürte ich weder Erschöpfung, noch Hunger oder Durst. Ich schaute in den wolkenlosen Himmel. Keine Sonne, die mich blendete, kein Mond, der wie ein wachendes Auge auf mich herunter blickte. Ich lauschte in die einsame Stille, doch alles, was ich vernahm, waren die Stimmen, die in meinem Kopf umherschwirrten. Sie sagten mir, ich solle weiter die Straße Weiterlesen

Geisternächte

I

Die Glöck­chen klirr­ten hell in der Nacht, als Spin, kei­nen Stein­wurf von uns ent­fernt, end­lich auf­tauch­te und – um sei­ne An­kunft zu be­kun­den – ei­nen Sal­to in der Luft schlug. Als er wie­der lan­de­te, ver­san­ken sei­ne Füße in den spit­zen lan­gen Schu­hen bis über die Wa­den im fri­schen spur­lo­sen Schnee. Sein Grin­sen schien noch blö­der als sonst.

»Dann wä­ren wir wohl voll­zäh­lig«, ließ sich Ig­na­ti­us ver­neh­men.

Wir – das war eine An­samm­lung von drei­zehn Ge­stal­ten, de­ren Ge­sich­ter so bleich wa­ren wie der kürz­lich ge­fal­le­ne Schnee. Die Auf­merk­sam­keit al­ler war nun auf Spin ge­rich­tet: Sein Weiterlesen

Bloody Piano

Eine Amsel auf dem Dach sang ihre Regenballade, und das Sirren und Summen der Insekten in der sommerlichen Luft verabschiedete den Tag. Die ersten kühlen Schatten des hereinbrechenden Abends krochen durch die offenen Fensterflügel in den edel eingerichteten Wohnraum. Transparente Organzavorhänge wehten in der leichten Brise. Große, mit Blumen befüllte Vasen schmückten das holzgetäfelte Zimmer, dessen Zentrum ein majestätischer, schwarzer Flügel einnahm. Ein Bouquet roter Rosen zierte den glänzenden Lack und bildete einen lebendigen Kontrast zu dem kalten Schwarz.

Wie jeden Tag um 18 Uhr wurde Alicia Morraine von der Haushälterin Katharina in das Musikzimmer gebracht. Ihre schlanken Finger brachten die weißen und schwarzen Tasten Weiterlesen