Des Teufels Reise durch einen Teil des Protestantismus 05
Des Teufels Reise durch einen Teil des Protestantismus
Aufzeichnungen einer hochgestellten Person
Verlag von Wilhelm Jurany. Leipzig. 1847
Neue Musterung einiger Schriften
In diesem stillen Augenblick langte Eminenz nach der evangelischen Kirchenzeitung von Herrn Professor Doktor Hengstenberg. Es war das Septemberheft 1844 hingelegt. Er blätterte eine Weile, fasste Seite 561 den rechten Standpunkt ins Auge, las, die Stirn faltete sich, die Mundwinkel verzogen sich und aus tiefer Seele kam der Seufzer: »Wenn er Guerike!« Er schlug das Blatt um, überschaute Seite 571. »Ha! Erklärung aus Köthen gegen die Rede des Pastors Wislicenus. Ich will doch sehen, was die Bürger in Köthen, wo ich früher einen so guten Freund und Anhänger hatte, unter dem 20. August geschrieben haben.« Er las still und eifrig. »Das verfluchte Sachsen, in diesen Worten macht sein Zorn sich endlich laut. Es ist doch immer ein sonderbares Wespennest gewesen. Jetzt halten sie dort sogar Volksversammlungen! Und das geht von dem Uhlich aus? Ich will doch Näheres über diese Sache einziehen. Ei, hier Seite 577 ist ja wieder etwas über Wislicenus. Ich muss doch Herrn Hengstenberg alle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Er ist so sorgfältig Weiterlesen
Die Gespenster – Vierter Teil – 24. Erzählung
Die Gespenster
Kurze Erzählungen aus dem Reich der Wahrheit von Samuel Christoph Wagener
Allen guten Schwärmern, welchen es mit dem Bekämpfen und Ablegen beunruhigender Vorurteile in Absicht des Geisterwesens ernst ist, liebevoll gewidmet von dem Erzähler Friedrich Maurer aus dem Jahr 1798
Vierter Teil
Vierundzwanzigste Erzählung
Der betende Mönchsgeist
Ein Prediger im Halberstädtischen – so erzählen die für Volksaufklärung und Menschenwohl so tätigen Herausgeber der dortigen neuen gemeinnützigen Blätter, unter dem 28. Juli 1793 – wurde vor mehreren Jahren zuweilen von einem Offizier besucht, mit dem er Bekanntschaft hatte. Eines Abends, als dieser zum Besuch bei ihm war, fiel das Gespräch auch auf Erscheinungen und Gespensterfurcht. Der Offizier, der von keiner Furcht zu wissen versicherte, und durch die Art, wie er dies tat, eben nicht bewies, dass Weiterlesen
Catherine Parr Band 1 – Kapitel 9
Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851
IX.
Der Lendemain
Die große Cour war vorüber! Neben dem König auf dem Thron sitzend, hatte Catherine die Glückwünsche ihres Hofes empfangen. Der lächelnde Blick des Königs und die halblauten zärtlichen Worte, welche er dann und wann an die Königin richtete, hatten den klugen und gewandten Hofleuten bewiesen, dass der König in seine junge Gemahlin heute noch ebenso verliebt sei, wie er es gestern in seine Braut gewesen war! Man beeiferte sich daher, der Königin zu gefallen, jeden ihrer Blicke, jedes Lächeln, welches sie hierhin und dorthin leuchten ließ, aufzufangen, um den zu sehen, an welchen es gerichtet war, damit man vielleicht danach die künftigen Favoriten der Weiterlesen
Nikolas Kuhl, Stefan Sandrock – Das Dickicht
Nikolas Kuhl, Stefan Sandrock
Das Dickicht
Juha Korhonen, gebürtiger Finne und Polizist beim LKA Hamburg, erwacht in seinem mökki, einem Ferienhaus, das den urtypischen finnischen Ferienhäusern ähnlich ist und das er im Frühjahr bei einer Radtour entdeckt und wenige Tage später zusammen mit seiner Lebensgefährtin Maria gekauft hat, mit der er gestern Abend Streit hatte.
Beim Kauf hatten sie sich vorgenommen, das mökki, ein Name, der einfach Hütte bedeutet, zu renovieren und wohnlich zu gestalten. Passiert war den ganzen Sommer lang gar nichts. Stattdessen hatten sie in den heißen Sommer im schattigen Garten und am Ufer der Elbe verbracht und faul in ihren Liegestühlen gelegen. Nun war der Herbst da und das Haus im selben Zustand wie im Frühjahr.
Juha fühlt sich wie gerädert, denn er hat die Nacht in einem zu kurzen Schlafsack auf dem Boden verbracht. Der Akku seines Handys ist über Nacht zur Neige gegangen, und so muss er ihn aufladen wenn er ins Präsidium fährt. Er beschließt, die Müdigkeit mit einem morgendlichen Bad in der Elbe auszutreiben und der Kälte mit Überkompensation zu trotzen. Dann steigt er in seinen Wagen und Weiterlesen
Die letzte Fahrt der FLYING SCUD – Kapitel 4
Die letzte Fahrt der FLYING SCUD
Eine spannende Geschichte aus alten Freibeuterzeiten
Von einem alten Hasen geschrieben
Kapitel IV.
Musik hat ihren Reiz
»Ich werde ihren Willen noch brechen!«, verkündete Kidd mit Nachdruck, während er sich auf einen bunt bezogenen Diwan in seiner Kabine warf. »Die jungen Halunken haben das Abkommen nach der Zerstörung der GRAMPUS unterzeichnet, aber keinen Deut haben sie ihren Teil davon gehalten.«
Kidd trank etwas von dem feinen alten Portwein, den er von einer spanischen Galeone erbeutet hatte. Der reichhaltige Wein ließ sein Blut schneller und schneller fließen, bis es schien, als würde es in seinen Adern kochen.
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