Marshal Crown – Band 24
Die Nacht hatte sich wie ein schwarzes Tuch über das Land am Canadian River gelegt.
Tiefe Stille lastete über dem Fluss und die einzigen Geräusche, die noch durch die Dunkelheit drangen, waren das Rauschen und Gurgeln des Wassers und das Rascheln des Ufergebüsches.
Aber nicht lange!
Kaum stand der Mond einer silbernen Scheibe gleich am tintenschwarzen Himmel, als etwas mit brachialer Gewalt durch das Unterholz brach.
Marshal Crown – Band 23
Cap Rock, Texas, Oktober 1873
»Wir sind da, dort oben muss es sein!«
Die beiden Goldgräber, die an diesem nasskalten Herbstmorgen am Fuß der östlichen Cap Rocks verharrten, hätten nicht unterschiedlicher sein können. Der Ältere von ihnen war ein untersetzter, bullig wirkender Mann, dem man deutlich ansah, dass er den größten Teil seines bisherigen Lebens im Freien verbracht hatte.
Er saß auf einem Esel und deutete immer wieder aufgeregt mit der Rechten auf die vor ihnen liegende Bergkuppe. Das sonnengegerbte Gesicht, das im Lauf der Jahre die Farbe von altem Kupfer angenommen hatte, stand Weiterlesen
Slatermans Westernkurier 04/2017
Auf ein Wort, Stranger, wer den Westernkurier kennt, weiß, dass es nie sein Bestreben war, über Personen oder Ereignisse aus jener Epoche zu berichten, die zuvor schon gefühlt zehntausendmal in Film, Fernsehen, Zeitungen oder Büchern erwähnt wurden.
Heute noch über Wyatt Earp, Billy the Kid, Sitting Bull oder Custers Untergang am Little Bighorn River zu berichten, hieße Eulen nach Athen tragen. Deshalb wird auch in dieser Kolumne weder etwas über Berühmtheiten wie die Generäle Custer, Miles und Crook zu lesen sein, noch über bekannte Bürgerkriegsschlachten wie Gettysburg oder Antietam und auch nicht über Auseinandersetzungen mit den Indianern.
Der informierte Leser ahnt bei der Aufzählung dieser Begriffe wahrscheinlich, dass die US Army diesmal das Thema ist, was auch im weitesten Sinne richtig ist.
Marshal Crown – Band 22
Andrew Jones stand auf der Veranda seines Farmhauses und glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Immer wieder sah er zu dem Hügel oberhalb von seinem Maisfeld hinauf, auf dessen Kuppe sich mehr und mehr Rinder drängten.
Das dumpfe Stampfen unzähliger Hufe war zu hören, Hornspitzen krachten zusammen und Erde wirbelte durch die Luft. Dann waren Reiter zu sehen, die schreiend und schießend die Herde umkreisten.
Diese Idioten!, durchzuckte es Jones. Bemerken die nicht, dass die Rinder genau auf mein Maisfeld zulaufen?
Das Gesicht des Farmers färbte sich rot vor Wut. »Mein Gott, das ist die Ernte eines ganzen Jahres!«
Weiterlesen