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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Sven Spaeter

Die vornehme Blässe aristokratischer Leichen

Das leidvolle Gebaren der Frau mit aristokratischer Würde störte die Gelehrten in ihrer Konzentration. Also brachten sie ihr mehr Nahrung, die sie dankbar verschlang.

Steve schaute auf seine billige Armbanduhr und seufzte. Heute würde er zu spät zu seinem Termin kommen. Definitiv zu spät. Welche Auswirkungen das auf seine weitere Karriere haben würde, wollte er sich gar nicht vorstellen. Die Vorgaben waren klar: Sei immer pünktlich! Bleib immer höflich!

In dem kleinen, schwarzen Koffer, den Steve in der rechten Hand trug, steckten alle wichtigen Unterlagen, die er für das heutige Gespräch brauchte. Alles war da, er war vorbereitet und Weiterlesen

Die Treppe runter und dann geradeaus

Als wir es bemerkten, war es längst zu spät. Wir befanden uns bereits mittendrin und hatten keine Chance mehr, dem Alptraum zu entkommen. Wissen Sie eigentlich, wie wichtig es ist, sich vor einem Hauskauf das Gebäude ganz genau anzusehen? Nein? Wenn Sie glauben, ich komme Ihnen jetzt mit einem Fluch und albernen Geschichten über Seelen, die keine Ruhe finden, haben Sie sich getäuscht. Ich erzähle Ihnen auch nichts über Häuser, die eines dieser seltsamen Eigenleben führen, wie man es in alten Horrorfilmen findet.

Es ist nicht immer das Haus und es ist nicht immer das Böse, das einem arg zusetzen kann. Da gibt es noch etwas dazwischen, etwas anderes. Nicht dunkler als die Welt an sich und Weiterlesen

Das Tribunal zu Nuras

Das Tribunal zu Nuras

»Auf, Freunde, lasst uns eine reiche Ernte einfahren!«

Diesen Worten folgte ein markerschütternder Kampfschrei als Ardo sein Pferd zum Galopp antrieb und die Doppelklingenaxt über dem Kopf kreisen ließ. Kaum hatte er die erste Reihe der Feinde erreicht, färbte sich das schimmernde Metall rot. Verstümmelte Leiber stürzten zu Boden, Reiter starben mit ihren Pferden, Lanzen und Schwerter zerbarsten unter schrecklichen Hieben. Ardo war in seinem Element, lachte schallend, während er mit beleidigenden Sprüchen die Gegner zu mehr Kampfgeist anstachelte. Er fühlte sich rundum wohl.

Etwas anders erging es seinen vier Reisegefährten, die in sicherer Entfernung warteten und das Schauspiel teils verwundert, teils angewidert betrachteten.

»Wo habt Ihr diesen Wahnsinnigen aufgegabelt, Hauptmann Vanri?«
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Elfnapping

Auf der Wald­lich­tung bil­de­ten sechs Groß­wöl­fe ei­nen Halb­kreis und fletsch­ten gie­rig ihre Reiß­zäh­ne. Spei­chel tropf­te auf tro­cke­nes Laub und das ge­sträub­te Fell der Kre­a­tu­ren ließ ei­nes deut­lich er­ken­nen: Sie wür­den je­den Au­gen­blick zum An­griff über­ge­hen.

Tu­urg ver­such­te, sich sei­ne Ner­vo­si­tät nicht an­mer­ken zu las­sen. Nur mit ei­nem Jagd­mes­ser be­waff­net wuss­te er ein­fach nicht, wie die­se Bes­ti­en zu be­zwin­gen wa­ren. Er ge­hör­te zu den Krie­gern, die im Clan recht ho­hes An­se­hen ge­nos­sen, die sich schon in et­li­chen Kämp­fen be­währt hat­ten, trotz ih­rer Ju­gend. Doch hier stand er ei­ner Über­macht ent­ge­gen. Mit üb­li­chen Schlach­ten hat­te die­se Si­tu­a­ti­on nichts ge­mein.

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