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Sternenlicht-Anthologie

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Montana

Mahpiya-win – Die Entscheidung – Teil 11

Die Ranch war noch genau so, wie sie sie in Erinnerung hatte. An den Gebäuden hatte sich nichts verändert. Als sie vom Wagen kletterte, sagte ihr Vater: »Von nun an kleidest du dich anständig. Wegen dem Kind brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich kümmere mich darum.«

Eisiger Schreck durchzuckte sie. Einen Augenblick lang war sie unfähig, zu antworten. Wollte dieser Unmensch ihr das Baby wegnehmen oder sogar töten? Zuzutrauen war es ihm. Wusste dieser Mann, der sich ihr Vater nannte, was Liebe war? Wusste er, wie es war, jemand zu lieben? »Ich habe meine Familie verlassen, um sie zu schützen. Vor dir und deiner Hartherzigkeit.« Sie blickte ihm geradewegs in die Augen. »In derselben Stunde, in der du mir Weiterlesen

Mahpiya-win – Die Entscheidung – Teil 10

Die Männer, die ins Lager ritten, waren weder Soldaten noch Händler. Sie sahen auch nicht wie Kundschafter des Militärs aus. Ohne sie genau zu betrachten, spürte Mahpiya-win das Böse, das von ihnen ausging. Alle fünf trugen lange staubbedeckte Ledermäntel und waren ausreichend bewaffnet. Frauen und Kinder brachten sich in Sicherheit.

»Wer ist der Häuptling von dieser Drecksbande?«, fragte der eine.

Auf Mahpiya-wins Kehle legte sich eine eisige Hand. Trotz der Sonne fröstelte sie. Niemals hätte sie gedacht, dass sie diese Stimme noch einmal hören würde. Sie betrachtete den Sprecher genauer. Kein Zweifel, er war es.

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Mahpiya-win – Die Entscheidung – Teil 9


Der Winter hielt sehr früh Einzug. Das Leben im Dorf verlief in gemächlicheren Bahnen. Die Frauen befreiten die Tipis von den Schneemassen und reinigten die Felle im Schnee, damit sich kein Ungeziefer darin einnistete. An schönen Tagen herrschte reges Treiben zwischen den Zelten, während der Stürme verbrachten sie die Zeit in ihren Tipis. Man besuchte sich gegenseitig und beschäftigte sich mit Gesellschaftsspielen, Frauen und Männer getrennt voneinander. Bald wusste Mahpiya-win, dass sie ein Kind erwartete und brauchte das Ischnatipi nicht mehr aufsuchen. Je länger der Winter anhielt, desto kleiner wurde der Nahrungsmittelvorrat. Die Krieger blieben während der Jagden lange aus und kehrten oft mit wenig Beute zurück, die aufgeteilt wurde. Wakteka versorgte Mahpiya-win mit frischem Wild Weiterlesen

Mahpiya-win – Die Entscheidung – Teil 8

Es kam die Zeit heran, da Wacinyanpi-win ihr nicht mehr befahl, was zu tun war. Sie erwartete, dass Mahpiya-win tat, was getan werden musste. Mahpiya-win lernte, sich dem Tagesrhythmus im Lager anzupassen. Sie erledigte die täglichen Arbeiten wie alle anderen. Es war ein hartes Leben, doch die Indianer nahmen alles so hin, wie es kam. Bei schönem Wetter gingen die Krieger zur Jagd, die Frauen erledigten ihre Aufgaben. Während die Jungen sich im Jagen von Kaninchen und im Schwimmen übten, wurden die Mädchen sanft mit den Frauenpflichten vertraut gemacht. Bei Regen blieben sie in den Tipis und besuchten sich gegenseitig. Einmal im Monat hielt sie sich im Ischnatipi auf. Es waren stets einige Frauen anwesend und inzwischen konnte sie sich sehr gut verständigen. Dieses Ritual gefiel ihr, so konnte sie sich von den Arbeiten erholen. Im Dorf war keiner für sich, der es nicht wollte. Weiterlesen