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Montana

One shot for Sloan – Teil 5

One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 5

Sloan ließ sich grad von Victoria verführen, als ein polterndes Geräusch den wunderbaren Akt unterbrach. Der Schmerz und Noseworthys zorngerötetes Gesicht machten ihm unmissverständlich klar, dass es leider nur ein Traum gewesen war.

»Der verdammte Schweinebauch.« Noseworthy gestikulierte wild mit den Armen. »Ich zieh ihm die Haut in Streifen rab.« Er stieß die Tür mit dem Stiefelabsatz ins Schloss.

»Wem ziehst du die Haut in Streifen?«, fragte Sloan ungehalten. So wichtig konnte es doch nicht sein, dass er deswegen aus diesem wunderbaren Traum gerissen wurde.

»Winston«, schnaufte Noseworthy. »Er kam grad zu mir. Ich soll ihm deinen Stern bringen, da angeblich ein anderer Sheriff Weiterlesen

One shot for Sloan – Teil 4

One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 4

Die Zeit bis nach Mitternacht erschien Sloan heute länger als sonst. Die vom Mond erleuchtete Nacht war ungünstig für sein Vorhaben. Von Osten zogen einige Wolken heran und tauchten den Himmel in ein Meer aus Flecken, die sich langsam bewegten. Es waren keine Gewitterwolken und würden deshalb den ersehnten Regen nicht bringen. Hoffentlich verdeckten sie bald den Mond. Außerhalb der Stadt gab er seinem Braunen die Zügel und galoppierte auf sein Ziel zu. Weit genug von der Morgan Ranch entfernt ließ er sein Pferd im Schritt gehen. Im Schutz einiger Wacholderbüsche beobachtete er die Gebäude. Es war alles ruhig. Ein Wachposten war nicht zu sehen. Die Entfernung zur Ranch betrug an die 300 Yards. Der Vorteil, die Strecke zu Fuß zurückzulegen, bestand darin, dass er sich unentdeckt anschleichen konnte. Der Nachteil, er konnte nicht schnell fliehen, falls er entdeckt werden sollte. In langsamem Schritt lenkte er seinen Braunen auf das Ranchgebäude zu. Die Pferde im kleinen Corral Weiterlesen

One shot for Sloan – Teil 3

One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 3

Als Sloan in die Stadt kam, stand eine Menschenmenge vor dem Sheriffs Office.

Die Frau, die wild gestikulierend auf Josh einredete, hatte ihre besten Jahre hinter sich. Das harte Leben der Siedlerfrauen forderte ihren Tribut. Die tägliche Mühsal auf ihren kleinen Farmen, um einigermaßen über die Runden zu kommen, Naturkatastrophen, die die Ernten vernichteten, und die vielen Kinder, die sie zur Welt brachten, machten aus hübschen, gesunden Mädchen sehr früh abgerackerte Frauen mit harten Gesichtszügen. Die Frau war sicher noch keine dreißig, aber ihr Gesicht wirkte weit älter. Sie mochte einmal hübsch gewesen sein, jetzt war von ihrer Schönheit nicht mehr viel zu erkennen.

»Sheriff, ich verlange, dass Sie die Mörder meines Mannes bestrafen.« Sie zeigte auf den Toten, der neben dem Wagen auf dem Weiterlesen

One shot for Sloan – Teil 2

One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 2

Die Sonne stand tief im Westen, als die Reiter ihre Pferde auf dem schmalen Hügelrücken zügelten. Ihre Silhouetten hoben sich drohend gegen den blutroten Abendhimmel ab. Zwei von ihnen hatten ein Gewehr quer vor sich im Sattel liegen, die anderen die Hände um die Griffe ihrer Revolver gelegt. Aus kalten Augen starrten sie in das Tal zu der kleinen Farm aus hellen Adobelehmbauten herunter. Eine feine Rauchsäule stieg aus dem Kamin auf.

Ihr Besitzer, ein untersetzter, rothaariger Ire, stand am Hauklotz auf dem Hof und hackte Holz. Er blickte auf, als er hinter sich das Schnauben und Stampfen der Tiere vernahm. Im Licht der untergehenden Sonne sahen die Reiter aus wie reitende Teufel. Er schlug die Axt in den Klotz, griff mit der Rechten nach dem Gewehr, das daran lehnte, und Weiterlesen

One shot for Sloan – Teil 1

One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 1

Die Abenddämmerung senkte sich über Chadron und tauchte den Himmel in eine metallfarbene Front, hinter der das letzte flammende Rotgelb der Sonne verschwand. Nach tagelangem Reiten unter der heißen Sonne Texas’ hoffte Sloan auf ein wenig Abkühlung in der Nacht. Er spürte die Blicke, die sich in seinen Rücken bohrten. Er war genauso staubbedeckt wie sein hochbeiniger Brauner, der müde im Schritt ging, den Kopf gesenkt. Sloan tätschelte den Hals des Pferdes. Er ritt die Mainstreet entlang, genau auf die Menschentraube zu, die mitten auf der Straße stand und sich um einen Verletzten versammelte. Ihm hatte wahrscheinlich der Schuss gegolten, den Sloan vor wenigen Augenblicken gehört hatte.

»Tut mir leid.« Der Mann klappte seine Arzttasche zu und erhob sich.
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