Peter Mair – Klingeln – Eine SF-Kurzgeschichte
Woher kam dieses hohe, unangenehme Klingeln?
Seit die Lichter vor einer Stunde ausgefallen waren, fragte sich Jakob das. Aber er wusste keine Antwort.
Viel mehr als das Klingeln beunruhigte ihn das Fehlen der Sterne im Nautilus Quadranten. Beim letzten Flug existierten hier genug Sterne, um sich daran zu orientieren. Jetzt herrschte vollkommene Dunkelheit.
Was war mit den Sternen passiert? Es gab keine Spur für ihr Verschwinden. Das Messgerät für Restematerie zeigte null.
Hatte er, bevor das Klingeln begann, noch Sterne gesehen? Er erinnerte sich nicht genau, war sich aber sicher, dass es so gewesen war.
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Wird es wieder wie früher?
»Wird es wieder so wie früher?«, fragt Daniel.
»Wenn wir uns an den Plan halten«, sage ich, nehme den Speer und marschiere runter ins Dickicht.
Eisiger Wind, der nach Schnee riecht, stürmt durch die Fichten. Die Luft schmeckt jetzt anders, wie aus einer Filtermaschine. Ist so, seit die Soldaten aufgekreuzt sind.
Daniel sieht mich an. Seine Augen leuchten smaragdgrün, voller Spannung.
Ich schätze ihn auf Mitte zwanzig. Seine strohblonden Haare stehen in alle Richtungen ab, als Weiterlesen
Oben
Regel 6: Der Sammler versichert sich, dass die Zielperson alleine ist. Ihre Angst erkennt er am gesenkten Blick, am zögerlichen Schritt und dem Meiden von Menschenansammlungen.
Ich wähle das rotblonde Mädchen. Ihre Haare sind kurz geschnitten. Passen aber irgendwie nicht zu ihrem kantigem Gesicht. Die Sommersprossen, die über ihre Nase tanzen, lassen sie wie ein Kind aussehen. Dabei ist sie sicher über zwanzig.
Als sie lächelt, sehe ich, dass einer ihrer Schneidezähne schief ist. Das macht sie auf eine merkwürdige Weise hübsch.