Catherine Parr Band 1 – Kapitel 7 Teil 1
Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851
VII.
Vater und Tochter
Tiefe Stille herrschte nun im Schloss von Whitehall, wie in ganz London. Die glücklichen Untertanen König Heinrichs durften auf einige Stunden wenigstens ungefährdet in ihren Häusern bleiben und hinter verschlossenen Fensterladen und bei verriegelten Türen entweder schlummern und träumen oder sich ihren Andachtsübungen, um welche man sie am Tage vielleicht als Verbrecher denunziert hätte, hingeben! Sie durften sich einige Stunden dem süßen und beseligenden Traum überlassen, freie, und in ihrem Glauben und ihrem Denken unbehinderte Menschen zu sein, denn König Heinrich schlief, und auch Gardiner und der Lord Kanzler Wriothesly hatten ihre Weiterlesen
Catherine Parr Band 1 – Kapitel 6
Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851
VI.
Der König und der Vater
»Und jetzt«, Cathi, sagte der König, als alle sich entfernt hatten und er wieder allein mit ihr war, »jetzt Cathi, wollen wir alles vergessen, außer dass wir uns lieben!«
Er umfasste sie, und drückte sie innig an sein Herz. Sie neigte todesmatt ihr Haupt an seine Schulter und lag da, wie eine geknickte Weiterlesen
Catherine Parr Band 1 – Kapitel 5
Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851
V.
Keine Gnade!
Aber in diesem Moment ereignete sich etwas Neues, etwas Unerhörtes! Einer der Kavaliere, welche bis dahin im Nebensaal gestanden hatte, wagte es, die Schwelle des Schlafzimmers zu überschreiten und sich dem König zu nähern. Es war dies ein junger Mann von edler und imposanter Schönheit, dessen stolze Haltung und kühner Gang wunderbar kontrastierten gegen die demütige und gebückte Weiterlesen
Catherine Parr Band 1 – Kapitel 4
Luise Mühlbach
Catherine Parr
Erstes Buch
Historischer Roman, M. Simion, Berlin 1851
IV.
Der König von Gottes Zorn
»Wer wagt es, uns zu stören?«, rief der König, indem er mit ungestümen Schritten den Balkon verließ und in das Zimmer zurückkehrte. »Wer ist so vermessen, hier einzudringen?«
»Ich wage es!«, sagte eine junge Dame, welche bleich, mit entstellten Zügen, in furchtbarer Aufregung nun auf den König zueilte und Weiterlesen