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Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 84

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

106. Von viel anderen, welche gleicherweise vor Gottes Gericht geladen worden

Im Jahr Christi 1003 wollte Meinwerkus, der zehnte Bischof von Paderborn, die sinkende Zucht im Kloster Korvei wiederum erheben und aufrichten, kam deshalb dahin und wollte des Reformierens einen Anfang machen. Es widerstand ihm aber darin der Abt Walo, der durchaus keine strengere Regel gestatten oder zulassen wollte. Der Handel kam vor den Kaiser und wurde die Sache so weit gebracht, dass der Abt seines Amtes entsetzt wurde. Nun getraute sich der Bischof, beharrlich in seinem guten Vornehmen von Neuem, eine andere Ordnung zu Korvei Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 83

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

105. Herzog Rudolph vor Gottes Richterstuhl gerufen

Herr Rudolph, Herzog zu Österreich stellte einen Ritter aufs Leben nach, den er auch gefangen und torquiert, in einen Sack schieben und ins Wasser hatte werfen lassen.

Ehe aber der Ritter ganz im Sack war, sah er den Herzog am Fenster und schrie ihm zu: »Herzog Rudolph, ich lade dich vor Christi Richterstuhl, damit du dort Rechenschaft ablegst, warum du mich unschuldiger Weise durch einen so üblen und tyrannischen Tod hinrichtest.«
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Deutsche Märchen und Sagen 82

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

101. Bischof Conrads von Würzburg Tod

Conrad Wilhelm, Bischof von Würzburg und Herzog von Franken, stellte im Jahre 1684 eine Lustfahrt zu Wasser an zu seinem Lusthof zu Veitshochheim. Als er an dem adligen Fräuleinkloster Unterzell vorbeifuhr, lag seine Schwester, die Priorin, gerade im Fenster und sah, wie im Schiff vor ihrem Bruder eine schwarz überdeckte Totenlade stand. Sie allein sah dieselbe und niemand außer ihr. Die Bedeutung dieses Gesichtes offenbarte sich am achten des Herbstmonats desselben Jahres. In der Nacht, welche dem Tag vorherging, fiel des Bischofs Leibpferd Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 81

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

96. Karlstadts Tod

In der letzten Predigt, welche Karlstadt zu Basel hielt, sah er, wie ein großer schwarzer Mann in die Kirche kam und sich neben den Bürgermeister setzte. Beim Ausgang aus der Kirche fragte Karlstadt, wer der Unbekannte gewesen sei, aber das wusste keiner ihm zu sagen, denn keiner hatte den Mann gesehen. Als der Prediger nach Hause kam, erzählte man ihm dort, der große schwarze Mann sei vor wenigen Augenblicken dagewesen und habe sein jüngstes und geliebtestes Kind bei den Haaren ergriffen und hoch aufgehoben von der Erde, dann getan, als Weiterlesen