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Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 88

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

110. Die Gereonkiste in Köln

Noch häufig erzählt man sich bis zum heutigen Tag (gegen 1240) die Geschichte eines Wucherers, der in der Kirche des heiligen Gereon zu Köln begraben liegt.

Lange hatte derselbe reich und geizig in seinen Sünden gelebt. Endlich aber führte ihm die Gnade Gottes einen Priester zu, dem er beichtete und in seiner Zerknirschung versprach, all seine Schätze und Güter den Armen zu geben. Der Priester gebot ihm darauf, all das Geld in eine Kiste zu legen, diese zu schließen und den folgenden Tag Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 87

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

109. Feindschaft auch nach dem Tode

Zwei Familien von Bauern im Kölner Bistum lebten in tödlicher Feindschaft. Sie hatten jede einen stolzen und übermütigen Bauer an der Spitze. Diese stifteten stets neue Feindseligkeiten und gaben Anlass zu immer erneuten Kämpfen, hatten gar ihre Lust und Freude daran und wollten nie in Friedensunterhandlungen einwilligen. Es geschah aber durch Fügung Gottes, dass diese beiden an einem Tag starben. Da sie in ein und derselben Pfarre wohnten, in Neukirchen nämlich, so wurden sie in ein und demselben Grab beerdigt. Doch da sah man Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 86

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

108. Bertolf von Zähringen

Eines Tages wandelten ein paar Männer in der Gegend des Berges Giber, der, irren wir nicht, in Sizilien liegt und ein gewaltiger Vulkan ist, und hörten eine Stimme, die rief: »Macht den Ofen zurecht!« Dieser Ruf wurde noch zweimal wiederholt.

Nach dem dritten Mal fragte eine andere Stimme: »Wofür denn?«

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Deutsche Märchen und Sagen 85

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

107. Wie Graf Wilhelm von Jülich starb

Aus Ärger über eine ihm auf seinem Schloss Nideck widerfahrene Schande erkrankte Graf Wilhelm und wollte dann nach Köln. Unterwegs aber fühlte er die Kräfte seines Leibes wie seiner Seele schwinden und sprach: »O, ich sehe Köln nicht mehr wieder.«

Man ließ ihn nieder und der Arzt erklärte alsbald, der Tod stehe vor der Tür, fügte dann die Bitte hinzu: »Ich rate Euch, dass Ihr doch Eure Gemahlin wieder zu Euch nehmt; tut das.«
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