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Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 96

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

118. Des toten Wucherers Speise

Ein Ritter starb und setzte seinen Sohn zum Erben all seiner durch Wucher und Betrug gewonnenen Güter ein. In einer Nacht hörte ein Diener des Hauses plötzlich stark an das Tor klopfen. Er lief schnell hinzu und fragte: »Wer klopft da?«

Darauf antwortete ihm eine Stimme: »Lass mich herein, denn ich bin der Hausherr.«

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Deutsche Märchen und Sagen 95

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

117. Ein Selbstmörder kehrt wieder.

Es geschah im Jahre 1591 auf einen Freitag, und zwar am 20. September, dass sich ein Schuhmacher in einer bekannten Stadt Schlesiens die Gurgel durchschnitt.

Weil das nun eine große Schande für die Familie gegeben hätte, wenn es ausgekommen wäre, tat die Witwe alles Mögliche, um die Sache geheim zu halten: Sie sagte nur ihren Schwestern davon und die Leiche wurde so sorgfältig mit Tüchern verbunden und bewickelt, dass kein Mensch etwas Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 94

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

116. Toter zu Tisch geladen

In Herzogenbusch lebte vor langer Zeit ein Junker, der weder Gott noch Gebot kannte und ein höchst sündig Leben führte. Dieser stritt eines Abends im Wirtshaus

darüber, dass man nach dem Tod noch lebe, und hielt sich darauf, was tot wäre, das bliebe tot. Beim Nachhause gehen musste er über den Kirchhof passieren.

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Deutsche Märchen und Sagen 93

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

115. Diebe vom Galgen dienen dem Herzog.

Herzog Karl IV. von Lothringen hatte einen Kammerdiener, der hieß Desbordes und das war ein ganz unbegreiflicher Mensch. Er konnte Dinge verrichten, worüber einem der Verstand stillstand. So war der Herzog einst mit großem Gefolge auf der Jagd. Der Mittag nahte und sie hatten nichts zu essen. Da nahm der Kammerdiener ein Schächtelchen, das hatte drei Lädchen und daraus zog er ein vollständiges und kostbares Mittagsessen für den Herzog und alle, die mit demselben waren. Weiterlesen