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Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 104

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

138. Der Spielmann zu Sankt Gallen

Auf einer großen Versammlung der Schweizer Kantone in Baden sollten an einem gewissen Tag die Abgeordneten der dreizehn eidgenössischen Orte in dem Herrenhof prächtig bewirtet werden. N. Steuchler, ein Spielmann zu St. Gallen, kam an demselben Tag in Sankt Gallen auf die Brücke am Multertor. Da fand er nebst mehreren Bürgern auch den hochberühmten Theophrastus Paracelsus auf einer Bank sitzen und redete ihn folgendermaßen an: »Nun werden die Herren Gesandten sich zu Baden im Herrenhof lustig machen, denn ich habe gehört, sie halten Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 103

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

137. Reise nach Jerusalem

Dem Johannes Nider hat ein Erzbischof von Mainz folgende Geschichte zu wiederholten Malen erzählt.

Ein edler deutscher Ritter, der, wie es nun einmal so ging, in ewigem Hader, Zwist und Fehde mit seinen Nachbarn lebte, ritt eines Nachts, begleitet von mehreren Knechten, in einen Wald nahe an dem Rhein. Ehe er das Ende desselben erreicht hatte, sandte er einen der Knechte voraus, um zu spähen, ob im Feld nichts Verdächtiges sei und nicht etwa ein Hinterhalt dort gelegt wäre. Da der Mond gar hell schien, so konnte der Knecht das leicht und Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 102

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

135. Gespenst als Ehemann

In Nordholland auf dem Bobeldijk, gegenüber der Kirche von Berckhout, hat sich Folgendes ereignet.

Am 25. des Sommermonats im Jahre 1616 erschien einer dort wohl bekannten Frau ein Gespenst in Gestalt ihres Mannes Cornelius Theuniß. Sie fragte: »Wer ist da?«

Es antwortete: »Ich bin es, dein Mann.«
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Deutsche Märchen und Sagen 101

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

132. Gib mir meinen Kopf wieder!

Ein sehr glaubhafter Mann, der zu Stendal Diakonus gewesen war, bezeugte als wahrhaftig die folgende Geschichte.

Ein Branntweinbrenner hatte sich die Hirnschale eines gehängten Diebes zu verschaffen gesucht, und zwar zu dem Ende, um den daraus gezogenen Spiritus unter den Branntwein zu mischen, welches man häufig tut, damit der Branntwein umso besser abgehe. Als er nun nachts mit seiner Destillation beschäftigt war, öffnete sich Weiterlesen