Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive

Folgt uns auch auf

Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 112

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

147. Dreikreuzmesser

Bei dem Flecken Poucke wohnte ein begüterter Bauer. Dem wurde auf einmal seine Frau todkrank und sein Vieh begann auch zu siechen, die Ochsen, Kühe und Pferde legten sich alle auf die Streu und wollten nicht mehr aufstehen. Vergebens zog der Mann die Ärzte zu Rate. Was die auch beginnen mochten, nichts half und das Übel wurde nur schlimmer und schlimmer.

Da sprach endlich einer der Knechte zu ihm: »Mit rechten Dingen kann das nicht zugehen, lasst uns darum eine Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 111

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

146. Dukaten verloren

Zu Tielt in Flandern lebte ein Bauer; der war einmal ausgegangen, um Vieh zu verkaufen, hatte es auch zu guten Preisen losgeschlagen und kam mit gut gefüllten Taschen zurück nach Hause. Unterwegs hatte er da und dort einmal angehalten und so war er nicht ganz nüchtern mehr, doch noch so gut bei Sinnen, dass er wusste, er habe außer seinem Silbergeld auch einen Dukaten in der Tasche. Den verwahrte er auch aufs Beste und sah oft nach, ob er ihn nicht verloren hätte.
Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 110

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

145. Das Zauberweib zu Assenede

Vor längerer Zeit lebte zu Assenede ein altes Zauberweib, vor der ein jeder Angst hatte. Eines Tages ritt ein junger Bursche zu einem nahen Dorf und fand sie unterwegs.

Er fragte sie im Scherz: »Aha, wie steht es? Ihr lauft wie ein Mädchen von achtzehn Jahren.«

Sie sah ihn einmal an und sprach mit ihrer rostigen Stimme: »Lasst die in Ruhe, die Euch in Ruhe lassen.«
Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 109

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

143. Siebente Hand

Von der siebenten Hand hört man viel in Flandern und Brabant. Wenn man nämlich bezaubert ist, dann kann man die Zauberei von sich nehmen und auf jemand anderes übertragen lassen. Das nennt man, sie in die zweite Hand geben. Aus der zweiten Hand kann sie in eine dritte und vierte und fünfte und sechste übergehen. Ist sie aber in der siebenten Hand, dann kann sie nicht mehr abgenommen werden. Der, welcher sie hat, muss sie sein ganzes Leben lang behalten.

Weiterlesen