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Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 121

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

160. Zaubereier

Zu Oultre wohnte vor Zeiten einmal ein Mann mit seiner Magd in einem großen Haus. Es trug sich aber zu, dass der Mann eines Morgens auf dem Kamin ein paar schöne große Eier fand, von denen weder er noch die Magd wusste, wie sie dahin gekommen waren. Sie aßen dieselben ohne Argwohn auf. Bald danach fanden sie abermals Eier da liegen und der Mann sprach: »Wir haben sicherlich einen Hausgeist, der uns die Eier bringt, aber lass ihn nur machen. Die Eier sollen mir schmecken.« Er aß dieselben auch wieder auf und das geschah noch ein paar Mal Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 120

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

159. Zaubernadeln

In ein gewisses Haus kam alle Tage eine Milchbäuerin, um ihre Milch dort zu verkaufen. Die Frau vom Haus hatte ein Kleinkind. Jedes Mal, wenn die Bäuerin kam, wunderte sie sich über des Kindes Schönheit, nahm es auf den Arm, liebkoste es und sprach immer: »Ach, welch ein lieb Kind! Welch ein lieb Kind!« Es war aber sonderbar, dass das Kind jedes Mal plötzlich und peinlich ausschrie, wenn die Bäuerin es nahm. Auch bemerkte die Frau, dass das Kind Geschwüre bekam. Und jedes Mal, wenn das Weib im Hause gewesen war, fand sie der Geschwüre mehr. Was Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 119

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

156. Das Zauberschloss bei Werwick

Ein schon bejahrter Mann kam eines Abends an einem Hügel bei Werwick vorbei und fand daselbst ein schönes Schloss, welches er sich nicht erinnern konnte, früher je gesehen zu haben. Die Neugier trieb ihn hin und er klopfte an. Bald öffnete ihm eine schöne Frau die Tür und führte ihn freundlich in einen prachtvollen Saal, der ganz voll so schöner Frauen saß, wie der Mann in seinem ganzen Leben keine gesehen hatte. Man empfing ihn gar höflich und räumte ihm einen Platz an dem Tisch ein, setzte ihm auch einen Teller vor und bat ihn, sich zu Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 117

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

153. Das schwere Kätzchen zu Gent

Auf der Torrebrügge zu Gent wohnte vordem ein reicher Blechschläger, der wohl an die dreißig Gesellen hatte. Eines Abends musste einer von diesen noch spät eine fertige Arbeit in die Stadt tragen und unter anderen auch über den Sankt Michaelsplatz gehen. Da fand er ein kleines schwarzes Kätzchen. Das kam auf ihn zu, strich sich an seinen Beinen und miaute dazu ganz erbärmlich. Der Geselle hatte ein überaus mitleidiges Herz. Da er dachte, es wäre ein verlorenes Kätzchen, so nahm er es auf den Arm und meinte, es mit sich nach Hause zu tragen. Kaum Weiterlesen