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Im Original Johannes Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 129

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

168. Albertus Magnus rettet den Papst

Bruder Albert war wohl bekannt mit dem Papst. Es geschah aber, dass er mit demselben lustwandelte. Sie wollten in einem Schifflein auf der See fahren, nahmen nur wenige von des Papstes Dienern mit sich. Nicht lange danach sah der Papst wohl sieben Schiffe mit Kriegsvolk, das war wohl geharnischt und wohl bewehrt. Der Papst begann zu verzagen und das mochte er wohl mit Recht, denn sie umringten sein Schiff und kamen näher, um ihn zu fangen. Von Sizilien waren sie und Manfred (Kaiser Friedrichs II. Bastardsohn) hatte sie gesandt, weil der Papst Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 128

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

167. Wie Albertus Magnus gelehrt und wieder dumm geworden war

Albertus Magnus war schon früh in den Orden des heiligen Dominicus getreten, aber es dauerte nicht lange, da gefiel ihm das geistliche Leben nicht mehr, denn er meinte, dass es ihm an Kopf mangele, um die Tiefen der Gottesgelehrtheit zu ergründen. Darum beschloss er, aus dem Kloster zu fliehen. Er setzte also eines Abends eine Leiter an die Gartenmauer, um da hinüberzusteigen und fortzulaufen. Da aber sah er urplötzlich vier Frauen von ehrwürdigem Wesen vor sich stehen, davon stießen zwei ihn zu wiederholten Malen von der Leiter. Er hatte aber Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 127

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

166. Johannes Teutonicus

Johannes Teutonicus war von Bürgereltern geboren, wurde jedoch seiner hohen Gelehrtheit halber zum Chorherr in Halberstadt ernannt, ein Rang, der sonst nur Söhnen adliger Eltern werden konnte. Das verdross die anderen adligen Kanoniker und ließen es ihn oft und bitter fühlen. Müde der ewigen verachtenden Spöttereien, beschloss Johannes endlich, sich einmal recht empfindlich zu rächen. Er lud also alle Kanoniker zu einem köstlichen Abendmahl ein. Als dieses zu Ende war, da fragte er sie, ob sie nicht einmal ihre Ahnen zu sehen wünschten. Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 126

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

165. Klagende Stimme

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wohnte in der Gegend von Lüttich ein Bauer, der mit seiner Frau alle Tage eine klagende Stimme hörte, als ob jemand um Hilfe gerufen hätte. Wie oft er auch in seinem Haus herumsuchte, nie konnte er auch nur das Geringste finden. Dies stets dauernde, sommerliche Gerufe traf den Bauer und die Bäuerin so, dass sie krank wurden und langsam hinzehrten. Außer ihnen hörte kein Mensch die Stimme.
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