Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 20
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Der Brocken
Der höchste Gipfel des Harzes ist der Brocken, der im Volksmund auch Blocksberg genannt wird.
Woher der Name »Brocken« stammt, ist nicht festzustellen und die verschiedensten Vermutungen werden darüber aufgestellt. Die älteste und, wie wohl anzunehmen, richtigste Form ist Brakenberg, von Braken abgeleitet. Das Wort Braken nämlich bedeutet untaugliches Gehölz, wie es auch der Brocken trägt. Drei größere Flüsse, die Bode, die Ecker und die Ilse sowie mehrere kleinere, entspringen am Brocken und trennen denselben von den anderen Bergen des Harzes. Nur der Kleine Brocken und die Heinrichshöhe hängen unmittelbar mit den umliegenden Höhen Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 19
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Ilse
Mächtiger denn je ragte in alten Zeiten der Gipfel des Ilsesteins empor, damals, als er mit dem gegenüberliegenden Westernberg noch ein Ganzes bildet bildete. Auf seiner Höhe aber thronte König Ilsungs Schloss. Eine liebliche Tochter, Ilse genannt, war die Freude und der Stolz des greisen Fürsten. Manch edler Ritter zog auf die Burg, um der schönen Ilse zu huldigen.
Mit Neid sah das eine Frau, deren Haus nicht fern vom königlichen Schloss lag, dort, wo einst die Felsenburg ins Tal hinabschaute. Auch sie besaß eine Tochter, so alt wie Ilse, aber weder so schön noch so gut. Kein Mensch Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 18
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Die Harburg
Nahe bei Wernigerode liegt eine Bergkuppe, welche der Zwölfmorgen genannt wird. An sie lehnt sich ein anderer, kegelförmiger Berg an, auf dessen wenig umfangreichem Scheitel einst die Harburg thronte.
Diese Burg bestand nach der ältesten Bauart solcher Ritterburgen nur aus einem mächtigen Turm. Kein Wunder, dass sich dem letzten Besitzer derselben, der eine große Familie hatte, der Mangel an Raum sehr fühlbar machte. Gern hätte er sein Stammschloss vergrößert, aber der Berg bot zu wenig Platz. Sich auf einer anderen Höhe anzusiedeln, das hätte unendliche Schwierigkeiten und große Kosten verursacht.
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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 17
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Der Mönchsbrunnen
Als einst das Kloster Himmelpforte bei Wernigerode zerstört wurde und alle Mönche fliehen mussten, da wandten sich die meisten zum Brocken, weil ihnen dort ein Versteck am sichersten schien. Der Abt des Klosters, welcher den Anstrengungen der Flucht erlegen war, wurde dort an der Mönchlagerstätte in einem goldenen Sarg begraben. Die Übrigen aber suchten später einen anderen Zufluchtsort, irgendein Kloster zu erreichen.
Einer derselben, Waldamus geheißen, hatte sich nicht entschließen können, nur um sein eigenes Leben zu retten, alle heiligen Geräte und Kostbarkeiten der Kirche den Feinden zu lassen. Bei seiner Flucht aus Himmelpforte nahm Weiterlesen