Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 36
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Die Einhornhöhle
Die Einhornhöhle, früher Zwergloch genannt, ist wohl die größte Höhle des Harzes. Sie hat ihren Namen dem Umstand zu danken, dass Forscher behaupteten, Hörner und Knochen des fabelhaften Einhorns in ihr entdeckt zu haben; gibt doch Leibniz in seiner Protogäa sogar die Abbildung eines in der Höhle gefundenen Einhornskeletts. In Wirklichkeit aber waren das freilich Knochen des antediluvianischen Höhlenbären, welche man dort gefunden hatte. Übrigens ist die Einhornhöhle, wenn auch nicht sagenumwoben wie zum Beispiel das Weingartenloch, so doch durch die vielen Funde eine der interessantesten Höhlen des Harzes. Sie liegt in der Zechsteinformation am Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 35
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Die Steinkirche
In unmittelbarer Nähe von Scharzfels liegt in einem harten Kalksteinfelsen eine geräumige Höhle, die den Namen Steinkirche führt. In der Tat deuten auch alle Anzeichen darauf hin, dass dieser Raum einst ein Gott geweihter war und dass er ein Denkmal der ältesten Ausübung des Christentums in diesem Land ist.
Vorn am Eingang erhebt sich eine Kanzel, zu der einige Stufen hinaufführen und von welcher vermutlich ein Eremit der auf dem rasigen Vorplatz lagernden Menge das Wort Gottes gepredigt hat.
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 34
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Scharzfels und die Zwerge
Hoch oben auf waldigem Berg erhebt sich die Ruine Scharzfels, eine mächtige, freistehende Klippenmasse, deren graues Gestein weithin schimmert über die Gipfel der Buchen.
Wie majestätisch mag einst diese Burg in das liebliche Odertal geblickt haben, als noch mächtige Türme und Zinnen über ihr ragten, als noch weite Gemächer und Hallen sich auf dem felsigen Fundament erhoben. Alles das ist der Zerstörung anheimgefallen, nur die unerschütterlichen Felsen haben der Zeit und der Vernichtung widerstanden und geben der Nachwelt ein Zeugnis von einstiger Größe.
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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 33
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Das versunkene Schloss
Wo jetzt hinter dem Glockenberg im Gerlachsbach der große Bruch ist, soll vor vielen Jahren ein mächtiges Schloss gestanden haben. Die Besitzerin desselben war eine unverheiratete Frau. Unzählige Mädchen und Frauen hatte sie zu ihrer Bedienung. Aber keine dieser Personen sah heiter und zufrieden aus. Alle gingen trübe ihren Beschäftigungen nach und nie schallte Lachen, nie ein munteres Lied durch die weiten Räume.
All die Dienerinnen der Schlossfrau waren nämlich Gefangene, die von ihren Häschern aufgegriffen wurden, sobald sie sich an einem wenig belebten Ort in der Nähe blicken ließen. Sie schleppten die armen Geschöpfe ins Schloss, Weiterlesen