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Im Original Marie Kutschmann

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 48

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die Tidianshöhle

Ein Schäfer des Grafen von Falkenstein, Tidian geheißen, weidete alltäglich seine Herde auf einem waldigen Berg, nahe der Burg. Es war ein braver, fleißiger Bursche, den jedermann gern hatte und dem die Lebensfreude aus den treuherzigen Augen schaute. Heute aber saß Tidian gegen seine Gewohnheit recht trübe da. Nichts konnte ihn erheitern, und die Sprünge der jungen Zicklein, die ihn sonst so sehr ergötzt hatten, blieben unbeachtet. Es war auch kein geringer Kummer, der ihn drückte und ihm allen Frohsinn nahm. Im Dorf wohnte nämlich ein reicher, geiziger Müller. Der hatte ein liebliches Töchterchen, welches Tidian schon als Kind lieb gehabt hatte. Auch das Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 47

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die gute Frau von Asseburg

Als auf der Burg Falkenstein das Geschlecht der Asseburg hauste, lebte dort einst ein Ritter dieses Stammes, der eine so fromme und gute Frau besaß, dass dieselbe weit und breit ihres Wohltuns halber geliebt wurde.

Einst, da ihr Gemahl fern im Kampf weilte, wurde die Burgfrau in der Nacht durch die Berührung ihrer Hand aus dem Schlummer geweckt. Als sie verwundert ob der Störung umherblickte, gewahrte sie ein kleines graues Männchen, das bittend die Hände zu ihr erhob. Erschreckt sah Helene von Asseburg auf die wunderliche Gestalt und war keines Wortes mächtig. Da begann der Zwerg in klagendem Ton zu bitten, die Burgfrau möge ihm das Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 46

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Burg Arnstein

Vor vielen Jahren thronte auf hohem Felsenberg die Burg Arnstein. Alle Wanderer, die des Weges kamen, blickten mit Angst und Furcht auf die Feste, denn ihr Herr, der Graf von Arnstein, stand weit und breit in dem übelsten Ruf. Er war ein grausamer, wilder Mann, der nur danach trachtete, seine Reichtümer zu vermehren und deshalb besonders den Kaufleuten höchst gefährlich war.

Seine Gesellen schauten Tag und Nacht ins Tal. Sowie sie Reisende erblickten, wurde ein Zeichen gegeben, und wie die Windsbraut stürzten sie den Berg hinunter, nahmen den Kaufleuten ihre Waren, und wenn ein Lösegeld zu Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 45

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Burg Quästenberg

Dort, wo die goldene Aue, ein Landstrich, der sich schon vor vielen hundert Jahren durch seine Fruchtbarkeit und durch den Wohlstand seiner Städte auszeichnete, den Harz streift und der Kyffhäuser die Grenze derselben bildet, erheben sich einige Berge, zwischen denen hindurch eine enge Schlucht weiter ins Gebirge führt. Folgt man diese, so erblickt man bald eine einsam gelegene Anhöhe, die von den übrigen Bergen fast verdeckt ist.

Auf dieser Anhöhe erhob sich vor langen Jahren eine Burg, deren Äußeres schon das Räubernest verriet und deren Benennung Finsterberg dem Zweck, dem sie diente, entsprach. Hohe Mauern umschlossen das finstere Weiterlesen