Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 4
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Das Schwert an der Liebfrauenkirche zu Halberstadt
Nahe am Haupteingang zu der Liebfrauenkirche in Halberstadt hängt vom Mauergesims herab an eiserner Kette ein rostiges Schwert. Immer wiegt sich dasselbe hin und her. Kein Kraut, kein Gras wächst darunter, kein Regen oder Tau befeuchtet die Stelle. Von diesem wunderbaren Schwert, das schon Jahrhunderte hindurch dort hängt, berichtet die Sage.
In unmittelbarer Nähe Halberstadts lag eine Burg, die von dem wilden, weit und breit gefürchteten Ritter Hug bewohnt war. Die Gattin des Ritters, eine fromme, stille Frau, war früh gestorben und hatte nur eine Tochter Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 3
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Der Teufels- oder Lügenstein auf dem Domplatz zu Halberstadt
Lange noch bevor Buko zur Herrschaft kam, legte Hildegren, der erste Bischof zu Halberstadt, den Grundstein zur Domkirsche auf einer mäßigen Anhöhe, auf welcher ehemals die Heiden ihre Opferaltäre errichtet hatten. Viele geschickte Arbeiter wurden herbeigerufen, und schnell schritt der Bau vorwärts.
Als der Teufel die Grundmauern desselben sah, glaubte er, hier würde ein großes Wirtshaus errichtet, und weil ihn das freute, schleppte er nächtlicherweile große Felsmassen herbei und half heimlich die Mauern weiter bauen. Meister und Gesellen waren ganz verwundert, wie schnell ihre Arbeit vonstattenging. Keiner ahnte den wahren Weiterlesen
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 2
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Bischof Buko von Halberstadt, der Kinderfreund
Buko von Halberstadt,
bring unserm Kinneken wat!
Wat sall eck ehm bringen?
Rode Schauh’ mit Ringen,
rode Schauh’ mit Gold beschlan,
de sall unser Kinneken han!
Eia, popeia.
Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 1
Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann
Einleitung
Es gab eine Zeit, da alles Land, so zwischen der Weser und dem Elbstrom sich dehnt, von undurchdringlicher Waldung bedeckt war. Finster und unwirtlich lag es da, und wilde Stürme brausten darüber. Eichen reihten von Norden her, Buchen von Süden Wipfel an Wipfel, und in der Mitte, wo der Felsen Grat sich zum Himmel hob, schauten dunkle Föhren weit in die Ferne.
Die Völker, welche rings an der Waldungen Rande wohnten, mieden voll Scheu ihre endlosen Tiefen. Denn da hauste dem Glauben nach ein wunderbares Geschlecht von Tieren und Menschen. Kein Zelt, keine Hütte war da Weiterlesen