Elbsagen 48
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
48. Der Riesenstein in der Nassau
Auf dem Keilenberg bei Königsbrück, der nun zum Andenken des Königs Friedrich August des Gerechten der Augustusberg heißt, wohnten in grauer Vorzeit Riesen, die mit einer anderen Riesenfamilie auf dem Kulmberg bei Oschatz in Unfrieden lebten und sich mit Riesentannen und Wackersteinen von vielen Zentnern warfen. In beiden Familien ragte je ein Jüngling zur Freude seiner Eltern über alle seine Verwandten an Größe und Schönheit hervor, Weiterlesen
Elbsagen 47
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
47. Karras in der Nassau
In der Nähe der Dörfer Oberau und Niederau bei Meißen befindet sich eine anderthalb Stunden lange und eine Stunde breite, meist aus nassen und morastigen Wiesen bestehende Fläche, welche die Nassau oder Nasse genannt wird. Einige ihrer Fluren gehören zum Rittergut Proschwitz. Eine Art Vorwerk, die sogenannte Milchinsel, ist das einzige auf dieser öden Stelle gelegene bewohnte Gebäude. In seiner Nähe erblickt man eine schanzenartige, mit Gräben umzogene kleine Anhöhe, das alte, aber verwünschte Schloss genannt, das wahrscheinlich von einem Weiterlesen
Elbsagen 46
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
46. Der Meißner auf dem Glücksrad
Zwölf Landsknechte kamen aus dem Krieg und hatten wenig vor sich gebracht. Da sie nun traurig und kleinmütig im Land umherstrichen und nicht wussten, was sie morgen zu beißen hatten, begegnete ihnen ein Grauröcklein.
Das tat seinen Gruß und fragte: »Woher des Weges und wohin?«
Elbsagen 45
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
45. Woher stammt der Ausdruck Der dumme Junge von Meißen?
Wenn man früher Fremden die Porzellanfabrik zu Meißen zeigte, so führte man sie auch in ein übrigens ganz leeres Zimmer, in dessen Winkel eine Porzellanfigur stand, welche einen zwölf- bis vierzehnjährigen Knaben in natürlicher Größe darstellte. Trat man aber auf eine gewisse Diele, unter der eine Feder war, die mit jener Figur in Verbindung stand, so steckte jener Knabe die Zunge heraus, wie es die chinesischen Porzellanpagoden machen, wenn man Weiterlesen