Die Weltendose
Andreas Altwein
Die Weltendose
Draußen tobte ein Sturm, wie ihn das Dorf seit Langem nicht mehr erlebt hatte. Ein Blitz nach dem anderen erhellte die Nacht und der Regen prasselte gegen die Scheiben wie ein Wasserfall. Malte Fizzenius horchte in das Dunkel hinein. Hatte er eben ein Geräusch gehört? Oder hatte ihm sein Verstand einen Streich gespielt?
Erneut blitzte es und fast gleichzeitig ertönte der Donner. Das Gewitter war genau über ihnen. Er blickte zu seiner Frau Sofia, die trotz des Unwetters ruhig schlief.
»Heilig sei der Schlaf der geistig Reinen«, murmelte er vor sich hin. Dann hörte er es wieder. Ein dumpfes Wummern und Klopfen. Vermutlich hatte sich einer der Wäscheleinen vor dem Haus gelöst, dachte er, schlug die Bettdecke zurück und entfachte mit dem Zunderzeug die Kerze neben seinem Bett.
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