Uli Aechtner – Todesrauscher
In einer Apfelweinkelterei in Frankfurt findet der Kellermeister Herman Rabe einen Mitarbeiter, der tot in einem Tank mit Apfelmost schwimmt. Hauptkommissar Christian Bär, der den Abend zuvor damit verbracht hat, auf seine fünfjährige Nichte Amelie aufzupassen, steht in der Kelterei vor besagtem Toten, den die Arbeiter aus dem riesigen Tank gefischt haben.
Die Mutter Amelies, Bärs Schwester Lara, erzieht ihre Tochter allein, seit der Vater des Mädchens, ein anderweitig verheirateter Mann, sie verließ, auch, weil sie ihm zu sehr auf die Nerven ging. Gestern Abend brachte Lara zu allem Überfluss noch Bärs Ex-Freundin Katja mit, woraufhin der Kommissar, als er wieder zu Hause war, eine halbe Flasche Whisky trank. Deshalb ist er nun verkatert.
Bär erfährt von Martin Ott, der in der Kelterei putzt, dass es sich bei dem Toten um Clemens Winkler handelt, der gerade seinen 35. Geburtstag gefeiert und allen Kollegen zu diesem Anlass einen ausgegeben hat. Er galt als netter Kerl und war beliebt.
Wilhelm Kuehs – Die Bienenkönigin
Wilhelm Kuehs – Die Bienenkönigin
Melitta Schober war eine junge Frau, die im österreichischen Bundesland Kärnten in der Nähe von Klagenfurt mit ihrem Vater zusammen auf dem Hof der Familie lebte. Sie war eine bekannte und streitbare Imkerin und sehr aktiv beim Schutz für die Honigbienen, insbesondere für die heimische Carnicabiene.
Für deren Erhaltung begründete sie mit anderen sogar einen Verein. Dabei kämpfte sie vor allem gegen den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, die als besonders gefährlich für Bienen gelten und für das Bienensterben verantwortlich sein sollen.
Als Imkerin war Melitta Schober sehr erfolgreich und gewann sogar mehrere nationale Auszeichnungen für Ihre Honigprodukte. Außerdem war sie examinierte Tierärztin und wollte als solche in einem umgebauten Stallgebäude des elterlichen Hofes praktizieren. Dafür hätten ihr Vater und sie die Tierhaltung bis auf die Imkerei aufgegeben.
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Seraina Kobler – Nachtschein
Die Geschichte beginnt damit, dass Elenor Engler, Mutter eines erwachsenen Sohnes und Ehefrau eines vermögenden Immobilienbesitzers und Hoteliers aus Zürich ein Schlafmittel nimmt, ein Abendkleid anzieht und im Mantel, aber barfuß zum Ufer des Sees geht.
Schließlich geht sie weiter ins Wasser, Schritt für Schritt, um zu schwimmen, solange die Kraft reicht, bis in die Mitte des Sees und dann einfach loszulassen und zu ertrinken.
Ein Muscheltaucher, der am Abend zuvor getrunken hat, zieht seinen Neopren-Anzug über, setzt die Taucherbrille auf, verstaut seine Kleider in einem wasserdichten Beutel am Ufer des Sees und springt hinein. Auf der Suche nach Muscheln wird er schnell fündig.
Endlich, als er tiefer tauchen will, gesellen sich Schwäne zu ihm, die auf etwas Fressbares hoffen. Er schwimmt zurück und will gerade den Weiterlesen
Andreas Storm – Das neunte Gemälde
Andreas Storm – Das neunte Gemälde
Der Bonner Kunstexperte und Professor Lennard Lomberg wird im April 2016 von einem Mann namens Dupret angerufen, der kurze Zeit später stirbt. Dieser drängt ihn, die Rückgabe eines kubistischen Gemäldes zu organisieren, das zur Nazi-Raubkunst gehörte und ursprünglich das Eigentum eines jüdischen Sammlers namens Bleustein-Levy war. Lennard Lomberg, von seinen Freunden Lenn genannt, ist Experte für derartige Gemälde und hat auch Bücher über solche verfasst.
In Rückblenden, unter anderem in das Paris des Jahres 1943, das zu dieser Zeit von den Deutschen besetzt war, erzählt der Autor die Geschichte des Bildes, das wohl in der Mitte der 30er-Jahre fertiggestellt wurde und tatsächlich auf eine Skizze Pablo Picassos zurückgeht.
1943 lagerten die Nazis ihre französische Raubkunst, das heißt die Gemälde, die sie als entartet bezeichneten und die von bedeutenden Malern des zwanzigsten Jahrhunderts stammten, im Museum Jeu de Paume in Paris. Einige derer, die die Gewalt über die Bilder besaßen, Weiterlesen
Max Reiter – Erinnere dich!
Arno Seitz ist Dozent für Amerikanistik an der Berliner Universität. Als er am Nachmittag nach seinem Seminar in den antiquarischen Büchern und Musik-CDs stöbert, die vor der Uni angeboten werden, spricht ihn jemand von hinten an. Er erkennt die Stimme sofort. Es handelt sich um Kaitlan Kempf, seine Freundin aus New York, deren Nachricht, dass sie in Berlin gelandet ist, er nicht auf seinem Handy gelesen hat, da es auf stumm geschaltet war.
Die beiden umarmen und küssen sich, und Arno schaut sich Kaitlan an und bemerkt, dass sie ihm von Mal zu Mal strahlender erscheint. Sie sind seit eineinhalb Jahren liiert und führen eine Fernbeziehung.
Kaitlan, Germanistin an der Columbia University in New York, erzählt ihm, sie sei so spontan nach Deutschland geflogen, weil sie eine Auszeit von Amerika brauche. Das Klima dort sei gerade unerträglich aufgeheizt und aggressiv. Es seien nicht nur Trump und seine Leute, Weiterlesen