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Band 6

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Im Original Theodor Bindewald

Oberhessisches Sagenbuch Teil 97

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Drache

Unterhalb Rainrod ist eine wüste Bergwand, nur hier und da mit Dorngestrüpp bedeckt. Da stand vor Alters ein hoher, heiliger Wald und haben die Heiden darin Kirche gehalten. Im Schoß des Berges sind viele Reichtümer versteckt, welche ein boshafter Drache behütet, der selten oder gar nicht ans Tageslicht kommt. Es ist eine kleine Höhlung noch jetzt sichtbar, die heißt das Drachenloch. Daraus soll das Ungetüm manchmal hervorkriechen in mitternächtiger Stunde, um in dem entfernten Mühlbach bei Eichelsdorf seinen brennenden Durst zu löschen. Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 96

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Die Rosenblätter

Aus Schotten kam ein Bettelweib den Weg herauf nach Busenborn und sah links vom Eingang des Dorfes auf einem Acker ein großes weißes Tuch liegen und etwas darauf, was von Weitem nicht zu erkennen war. Darüber erstaunte sich die Person, weil es in den letzten Tagen des Herbstes war und man nirgends jemand dabei erblickte. Sie ging deshalb hinzu und sah auf dem Tuch lauter frische grüne Rosenblätter liegen. In den ersten Häusern, wo sie sich ein Stück Brot forderte, sprach sie von dem, was sie gesehen hatte. Die Leute eilten zu dem Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 95

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Das Geldfeuerchen

Geht man den Fußpfad von Busenborn nach Breungeshain durch den Wald hinauf, der die Spitz heißt, so kommt man durch die unteren Breungeshainer Gartenbeete. In den Kriegszeiten haben hier die Leute Geld und Geldeswert vergraben. Ebenso hat ein berüchtigter Räuber im Vogelsberg, den man den Zahnarzt nannte, an einem Ort seine Schätze unter die Erde in Sicherheit gebracht. Als er in Siebenbürgen gedällert (gerädert) wurde, hatte er auf dem Hochgericht gesagt: »Wüsste ich nur einen Mann von Breungeshain, den könnte ich reich Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 94

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Schatz in Engelhausen

In dem Gräflich Laubachschen Tiergarten nach Freienseen zu, wo früher das Dorf Engelhausen gestanden hatte, liegen die Trümmer der sogenannten Pestburg. Dahin flüchteten in den unsicheren Zeiten des Dreißigjährigen Krieges die Leute der Umgegend und verbargen auch dort ihre Kostbarkeiten, von denen ein großer Teil noch unter der Erde verborgen zu sein scheint.

Einem Laubacher Mann träumte es dreimal hintereinander von einem Platz auf der Pestburg, wo ein Schatz Weiterlesen