Oberhessisches Sagenbuch Teil 101
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Das Schloss Lißberg
In einem unterirdischen Gang des Lißberger Schlosses sind viele Kostbarkeiten aufbewahrt. Dieser Gang soll zu der Grimmelsbach führen und in einem Brunnen enden, der dort noch zu sehen ist. Vergeblich hat man schon oft versucht, dieser versunkenen Schätze sich zu bemächtigen. Einmal wäre es beinahe geglückt. Ein Maurer sollte in einem Keller etwas ausbessern und stieß auf den verschlossenen Eingang. Mutig steckte er sich seine Laterne an und tappte durch den schmalen Pfad vorwärts. Bald aber flog ihm eine Menge unheimlichen Getiers entgegen, Weiterlesen
Oberhessisches Sagenbuch Teil 100
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Der Schatz in Engelhausen
In dem Gräflich Laubacher Tiergarten nach Freienseen zu, wo früher das Dorf Engelhausen gestanden hatte, liegen die Trümmer der sogenannten Pestburg. Dahin flüchteten in den unsicheren Zeiten des Dreißigjährigen Krieges die Leute der Umgegend und verbargen auch daselbst ihre Kostbarkeiten, von denen ein großer Teil noch heute unter der Erde verborgen ist.
Einem Laubacher Mann träumte es dreimal hintereinander von einem Platz auf der Pestburg, wo ein Schatz Weiterlesen
Oberhessisches Sagenbuch Teil 99
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Der Schlosshund zu Habertshausen
Es war in der seligen Adventszeit, als vorlängst einmal ein Maulbacher Mann aus Ober-Gleen, wo er seinen Gevattersleuten geschlachtet hatte, heimkehren wollte.
Mitternacht hatte es noch nicht gehürnt, und er ging also ganz getürst (mutig) in der mondhellen Nacht seinen einsamen Weg durch den wohlbekannten Wald. Dabei kam er denn auf die sogenannte Husaren-Heeg, wo nach der Aussage vieler ehedem das Dorf Habertshausen gelegen hatte, von dem aber nichts mehr übrig ist. Da stand Weiterlesen
Oberhessisches Sagenbuch Teil 98
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
IX. Tiere, Elemente, Pflanzen, Legendarisches und Historisches
Storch hilft löschen
Im Jahr 1597 in der Erntezeit ist in der Stadt Homberg an der Ohm ein Feuer aufgegangen und fast der halbe Teil gegen der Stadtpforten von der Untergasse an bis hinauf gegen das Schloss eingeäschert worden, wobei dann dieses besonders notabel, dass die Störche, in währendem Brand zu einem Haus, worauf sie ihr Nest gehabt haben, Wasser im Mund herbeigeführt und in den Brand abgespeit, gleichsam dadurch ihre Herberge zu salvieren.
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