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Band 6

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Im Original Theodor Bindewald

Oberhessisches Sagenbuch Teil 105

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Drache

Unterhalb Rainrod ist eine wüste Bergwand, nur hier und da mit Dorngestrüpp bedeckt, da stand vor Alters ein hoher, heiliger Wald und haben die Heiden drin Kirche gehalten. Im Schoß des Berges sind viele Reichtümer versteckt, welche ein boshafter Drache behütet, der selten oder gar nicht ans Tageslicht kommt. Es ist eine kleine Höhlung noch sichtbar, die heißt das Drachenloch. Daraus soll das Ungetüm manchmal her vorkriechen in mitternächtiger Stunde, um in dem entfernten Mühlbach bei Eichelsdorf seinen brennenden Durst zu löschen. Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 104

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Kröten verwandelt

Im Oberwald sind viele Orte, wo man Gold und Silber finden könnte unter der Erde. Auch ist schon dick danach gesucht worden. Drei Männer in Michelbach kannten solch eine Stelle, wo ein Schatz geblüht hatte, und beschlossen, denselben zu heben. Weil aber einer von ihnen , ein armer Flickschuster, eine dringende Abhaltung hatte, so gingen die zwei anderen allein hinauf. Doch statt Geld zu finden, krochen an dem Platz viele scheußliche Kröten umher, eine dicker und glotzäugiger als die andere. Ihr Ärger war nicht gering, zudem sie noch Säcke Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 103

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Krainfelder Kirchenkelch

Eine der ältesten Kirchen auf der Ostseite des Vogelsbergs ist die zu Krainfeld, welche bei ihrer Gründung dem damals noch ganz neuen Heiligen St. Ulrich geweiht wurde. Sie besaß sehr viele kostbare kirchliche Geräte und viele Weihtümer, welche fromme Seelen gestiftet hatten. Alle diese Sachen wurden in Kriegszeiten, um nicht in räuberische Hände zu fallen, an einem verborgenen Platz des Feldes verscharrt, aber weil die Leute, welche den Aufenthaltsort wussten, von der Pest weggerafft wurden, gingen sie für die Kirche verloren. Nur ein Kelch ist Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 102

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Die Eggenzinken

Als Burkhards in den alten Zeiten noch sein Gericht hatte, war auch eine Apotheke im Ort. Später wurde sie abgerissen und ihr Holz verkauft. Wo sie gestanden hatte, auf eben dem Platz, sah ein Mädchen aus dem Dorf eines Abends einen Korb aus der Erde hervorkommen, der war bis obenhin mit lauter hell glänzenden Eggenzinken angefüllt. Eine andere Frau ging vorüber, die sah den Korb auch, und beide Weibsleute verfielen alsbald darauf, dass sich damit gewiss Geld angezeigt hätte. Da eilten sie geschwind wieder zurück, aber es war Weiterlesen