Oberhessisches Sagenbuch Teil 120
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Der Richtplatz der Hexe
In der Erinnerung der Leute im südlichen Oberhessen lebt noch das Schicksal der Ratzenkatrein von Gambach, welche die… Weiterlesen
Oberhessisches Sagenbuch Teil 119
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Die Luft als Bote
Mehrere Soldaten, darunter ein Trompeter, wurden im Dreißigjährigen Krieg von Herbstein aus, wo das Regiment im Quartier lag, durch den Oberwald geschickt. Warum, weiß man nicht mehr, die fielen den Schnapphähnen in die Hände, welche sich dahin geflüchtet hatten.
Es kam zu einem erbittertere Kampf der paar Leute gegen die große Übermacht, und alle Soldaten, bis auf einen, lagen bald sterbewund auf dem Wasen. Dieser eine war der Trompeter. Der kletterte in seiner Todesangst auf eine Weiterlesen
Oberhessisches Sagenbuch Teil 118
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Die Springwurz
In einem Oberhessischen Dorf wohnte ein blutarmer Bauernbursche, der Soldat werden sollte, und hatte doch nicht die geringste Lust dazu. In dem Brast darüber ging er an einem Sonntag einstmals ganz allein in einen dichten Wald, um seine betrübten Gedanken loszuwerden. Allein es wollte ihm kein Trost kommen. Währenddessen sah er an einem Baum hinauf und wurde gewahr, dass ein schwarzer Star in ein Astloch schlüpfte, in welchem er sein Nest mit Jungen hatte.
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Oberhessisches Sagenbuch Teil 117
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Braundosten und Baldrian
Am Gekräutertag, wie man im Vogelsberg den Tag der Himmelfahrt Christi nennt, geht man hinaus, um heilkräftige Pflanzen zu suchen, denn dann ist der Segen Gottes über alles Wachstum ausgegossen. Besonders sucht man Braundosten und Baldrian, zwei Pflanzen, die man in die Stube und über die Stalltür hängt, zum Schutz gegen Zauberei.
Eine Magd kam einmal mit einer Last Gras aus dem Wald und begegnete einem Hexenmeister.
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Oberhessisches Sagenbuch Teil 116
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Der wilde Wegerich
Beim Mähen einer Waldwiese auf Johannistag fand ein Mann aus Storndorf eine ganz sonderbar geformte Blüte des sonst so häufig und überall vorkommenden wilden Wegerichs. Bei genauer Betrachtung wurde er nämlich gewahr, dass die Staubfäden der Blume sich so seltsam ineinander gewirrt hatten, dass sie wie ein Vöglein aussahen, das sich auf derselben hin und her wiegt.
Diese vermeinte Naturmerkwürdigkeit nahm der Mann mit nach Hause, zeigte sie auch jedem, der sie sehen wollte, Weiterlesen