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Im Original Theodor Bindewald

Oberhessisches Sagenbuch Teil 61

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Verzaubertes Heu

Der alte Weidmüller, er ruht nun schon lange auf dem Kirchhof, hatte bei der Pfarrvakanz in Eschenrod die große, schöne Pfarrwiese gepachtet, welche unter dem Bilstein auf dem Baalsacker liegt.

Im Stillen, wie das so geht, beneidete ihn darum ein Mann und sprach zu einem Freund des Müllers: »Du, der Weidmüller mag einmal Acht geben. Was geschieht, wenn sein Vieh das Futter frisst.«

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Oberhessisches Sagenbuch Teil 60

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Die zaubergeblendete Magd

In Herchenhain lief ein Gickel über die Straße, der hatte einen Strohhalm an sich hängen. Ein Zauberer tat den Leuten den Schabernack an, dass sie alle den Strohhalm für einen Wiesbaum ansahen und vor Erstaunen über das große Wunder die Hände über dem Kopf zusammenschlugen.

Da kam eine Magd des Weges mit einer Last Gras auf dem Kopf.

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Oberhessisches Sagenbuch Teil 59

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Des Zauberers Rache

Dem Kuhhirt zu Ehringshausen passierte das Stücklein, dass seine sämtlichen Kühe, ohne Milch zu haben, heimkamen. Er gab deshalb sorgsam Acht, was die Schuld davon sei, und entdeckte endlich, dass ein fremdes Kalb alle Tage herbeisprang und – er mochte sich stellen, wie er wollte – allen Kühen die Milch aussaugte.

Warte, dachte er, dich kriege ich doch.

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Oberhessisches Sagenbuch Teil 58

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der sichere Schuss

Der Jägermüller von Heimertshausen saß bei rabenschwarzer Nacht mitten unter den Bauern am Wirtstisch und schnitt nach ferner Weise wieder einmal mit dem großen Messer auf. Diese aber hielten es für Fopperei und lachten ihm entweder ins Gesicht oder schüttelten ungläubig dazu die Köpfe.

Geärgert sprang er auf und rief: »Was gilt es? Ich gehe in die Kammer, mache das Fenster auf, lege die Büchse an den Backen und drücke blindlings los – es soll doch ein Hase im Garten liegen, den ich getroffen habe!«
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