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Band 6

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Im Original Theodor Bindewald

Oberhessisches Sagenbuch Teil 69

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der gestörte Tanz

In einem Städtchen am östlichen Abhang des Gebirges wurde immer in der Silvesternacht des Jahres Musik und Tanz auf dem altertümlichen Rathaus gehalten. Als wieder einmal die Gesellschaft gar fröhlich beisammen war, erschien mit dem Mitternachtsschlag aus einer sonst stets verschlossenen Nebentür ein unbekannter grauer Mann, der sich alsbald unter den Reigen mengte und wacker drauflos tanzte. Alle anderen wurde eigentümlich zumute. Als sie genauer den Fremden beobachteten, wurden sie gewahr, dass er mühsam nur einen Pferdefuß zu Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 68

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Gehobener Teufelsbann

Es war einmal ein Ehepaar, das hätte gar zu gerne Kinder gehabt, doch bekamen sie keine.

Da sagte endlich in böser Stunde der Mann: »Frau, wenn du denn von mir kein Kind bekommst, so sollst du eins vom Teufel bekommen.«

Als nun die Frau guter Hoffnung ward und wirklich ein Kind gebar, ein Mädchen, war es kohlschwarz von der Fußsohle bis zum Scheitel Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 67

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Teufelsspuk in der Stadtkirche zu Schotten

Seit alten Zeiten ist es in der Schottener Kirche nie ganz glitzer (geheuer) gewesen. So ist noch kein Glöckner daran alt geworden, denn bei den Uhren soll etwas sein, das nicht gut ist. In der Adventszeit ist des Nachts die Kirche oft erleuchtet. Man sieht durch das Schlüsselloch alle Stühle voll Männer und Franen und hört einen ganz dunen Gesang. Nachher kommt ein Pfarrer an den Altar im Chor neben aus der Sakristei heraus und es ist, als ob er ein Kind taufte. Das soll ein alter Oberpfarrer der Kirche sein, der einmal nach Rainrod ging und im Spießwald Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 66

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Kroppenhans

Von einem Platz vor Burggemünden, die lange Gasse genannt, erzählt das Volk, dass dort viel ungerechte Heller vergraben lägen und auch der Kroppenhans umgehe. Die Totenfrau des Ortes kam einmal im Sommer vor Mitternacht dort vorüber und sah von Weitem etwas ganz Helles im Gras leuchten, als wären es Johannisgleimchen (Johanniswürmchen). Als sie aber näher trat, war es ein großer Haufen Goldstücke, feurig glänzend, als wären sie eben frisch geprägt worden, sonst aber allesamt so dünn wie Fischschuppen. Sogleich trat Weiterlesen