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Im Original Theodor Bindewald

Oberhessisches Sagenbuch Teil 81

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Die Pferdeköpfe

Einem gründlichen Bauer in einem Vogelsberger Dorf starb zu seinem großen Leidwesen die Frau und wurde aufrichtig (öffentlich) begraben. Weil aber der Mann sie sehr lieb gehabt hatte, konnte er keine Stunde und Minute die Gedanken an sie los werden. Als er nun eines Abends ganz betrübt in der Ofenecke saß und um sie weinte, hörte man drei starke Schläge an die Haustür.

Da sandte der Mann seinen Knecht hinaus, dass er sähe, was das zu bedeuten habe. Dieser kam gleich wieder Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 80

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Im Floswiger Kirchenstumpf

Nicht weit von dem Städtlein Wenings stand ehedem ein Pfarrdorf, das hieß Mosbach und existiert nicht mehr. Man nennt den Ort, wo seine Kirche gestanden hatte, und sich noch Mauerreste zeigen, den Floswiger Kirchenstumpf. In der Gegend des Chores sollen allerlei Kostbarkeiten unter der Erde liegen. Allemal aber, wenn in Wenings die Kinder konfirmiert werden, jedes siebente Jahr am helllichten Tag, sieht man dort ein Kind in weißem Gewand mit goldgelbem, lockigen Haar sitzen und hört es gar jämmerlich schreien. Das ist vor Zeiten von seiner grausamen Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 79

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Geist an der Gerstbach

Wenn man inne wird, dass ein wandernder Geist einem folgt, darf man ihn nicht mit über gießendes Wasser nehmen, sonst gerät man in seine Gewalt und ist ewig verloren. Ein Lardenbacher Mann ging den Weg über den Berg nach Freienseen herab, der die Schlinke heißt, und sah eine unheimliche schwarze Gestalt, einen verwunschenen Geist, schweigend neben sich hergehen, dass ihm, trotz der sternhellen Nacht, die Haare zu Berge stiegen ob solcher Gesellschaft. Als er aber vor dem Wässerlein des Grundes, die Gerstbach genannt, ankam, Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 78

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

In der heiligen Seif

In der heiligen Seif, dem sumpfigen Wiesgrund unter der Altenburg bei Sichenhausen, geht zur Nachtzeit ein grausiges Gespenst um. Es ist ein Weibsbild, schwarz bis zum Nabel und hat eine weiße Hülle (Haube) auf dem Kopf. Leib und Beine aber sieht man nicht. Wie ein halber Mensch schwebt es an jenem Platz an der Erde hernieder. Die Leute sagen, deshalb ginge es um, weil es bei Leibes Leben die Grenzen verrückt hätte, die dort von Kaulstos, Burkhards, Oberseemen, Herchenhain und Hartmannshain zusammenstoßen.

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