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Heftroman der Woche

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Im Original Johann Heinrich Ramberg

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 46. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel gibt sich in Aschersleben für einen Kürschnergesellen aus.

ls Eulenspiegel nach Aschersleben kam, hatte er kein Geld mehr. Er sah sich um, ob nicht jemand einen Gesellen nötig hätte. Es war niemand als ein Kürschner, der eines Gesellen bedurfte. Bei diesem meldete sich Eulenspiegel und gab sich für einen Kürschnergesellen aus.

Als er nun vom Meister in Arbeit genommen war und die Pelze mit zubereiten helfen sollte, war er den Geruch nicht gewohnt und sagte: »Pfui, pfui, du bist so weiß wie Kreide und riechst so übel wie Dreck.«

Der Kürschner sprach: »Riechst du das nicht gern?«

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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 45. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel erschreckt einen großprahlerischen Wirt in Eisleben mit einem toten Wolf.

ach der vorigen Begebenheit kam Eulenspiegel nach Eisleben und hielt sich daselbst eine Zeit lang auf. Als er daselbst herbergte, kamen drei reisende Kaufleute aus Niedersachsen, welche nach Nürnberg wollten, spät abends an. Der Wirt fragte die Reisenden, warum sie denn so spät ankämen. Die Kaufleute erzählten, dass sie unterwegs in sehr großer Lebensgefahr gewesen waren. Ein sehr großer Wolf habe sie verfolgt, und sie wären nur mit Mühe entkommen. Der Wirt, der gewöhnlich über alles einen beißenden Spott führte, äußerte sich auch diesmal auf eine spöttische Weise und lachte die drei Reisenden aus, dass sie sich vor einem Wolf gefürchtet hätten. Dies verdross die Männer, die doch Todesangst ausgestanden hatten, und sie dachten an eine Wiedervergeltung.

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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 44. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel betrügt zu Wismar einen klugen Pferdehändler.

ulenspiegel reiste nach seiner Errettung vom Galgen nach Wismar, wo eben Viehmarkt war. Hier traf er einen Pferdehändler, welcher bei seinem Pferdekauf jedes Mal die Pferde an den Schwanzhaaren zu ziehen pflegte. Wenn diese recht festsaßen, so meinte er, die Pferde wären ganz gesund und lebten lange. Eulenspiegel, der dies hörte und gerade einen Stumpfschwanz ritt, kaufte sich beim Abdecker einen abgeschnittenen Schweif von einem toten Pferd, nahm Pech und Leim, tat auch etwas Blut darunter und leimte seinem Stumpfschwanz den gekauften Schweif sehr geschickt an. Dann ritt er mit seinem Pferd zum Pferdehändler und bot ihm dasselbe an. Der Pferdehändler musterte das Pferd, ergriff nach gewohnter Art das Pferd beim Schwanz und zog daran. Auf einmal riss er dem Pferd Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 43. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kommt wieder nach Lübeck, wird erhascht und soll gehenkt werden.

ulenspiegel schlich sich heimlich, als der Lärm der Milchmädchen bekannt wurde, aus Bremen, denn er fürchtete, erhascht zu werden und ging nach Lübeck zurück. Er kehrte im Ratskeller wieder ein, wo er vor kurzer Zeit den großprahlerischen Weinküper so tüchtig angeführt hatte. Dieser, der nach Eulenspiegels Wegreise die zwei Kannen auf der Tafel fand und in einer noch vom besten Wein, aber in der anderen einige Tropfen Wasser, sah hieraus, dass ihn der listige Eulenspiegel betrogen hatte und fragte ihn deswegen gleich beim Eintreten, wie ihm neulich der Wein geschmeckt und warum er ihn mit der Kanne Wasser betrogen hätte? Eulenspiegel erwiderte: »Ich habe dich nicht betrogen, sondern habe getauscht, denn den Wein hast du mir gegeben und eine Kanne des stärksten Getränks Weiterlesen