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Im Original Johann Heinrich Ramberg

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 54. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegels sonderbares Begräbnis and dessen Grabmal in Mölln

erkehrt im Leben, verkehrt auch im Tode, so kam es mit Eulenspiegel. Nachdem er seinen boshaften Geist ausgehaucht hatte, nahmen die Bewohner des Hospitals, in welchem er gestorben war, seinen Leichnam, legten ihn in einen platten Sarg und setzten denselben auf die Bahre, welche auf der Hausflur stand. Da kamen die Schweine, welche dem Hos­pital gehörten, nach Hause gelaufen und warfen die Bahre um. Die alten Hospitaliten hoben Bahre und Sarg wieder auf. In der Eile hatten sie den Sarg verkehrt aufgesetzt, sodass die Leiche mit dem Gesicht zur Erde gekehrt lag. In dieser Lage nahmen die Träger die Leiche auf und wollten sie zum Grabe tragen, denn niemand hatte das Verkehrt­stehen des Sarges bemerkt.

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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 53. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kommt krank nach Mölln, macht sein Testament und stirbt.

anches Jahr hatte Eulenspiegel in der Welt umherge­schwärmt und viele Bosheiten, Schelmereien und Narrenspossen ausgeübt, als er endlich müde und krank zu Mölln ankam.

Da Eulenspiegels alter Mutter bekannt wurde, dass ihr ungeratener Sohn noch lebe und zu Mölln sei, reiste sie zu ihm, glaubte noch etwas zu erben und sprach: »Mein lieber Sohn, hast du denn nichts erspart, dass ich von dir erben könnte? Ich bin nun alt und schwach und kann nichts mehr verdienen.«

Er antworte: »Liebe Mutter, wer nichts hat, dem muss man auch nichts geben, damit er nicht zu viel be­kommt.«

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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 52. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel schindet in Strassfurt einen Hund und bezahlt mit dessen Fell seine Wirtin.

ulenspiegel ging von Braunschweig nach Strassfurt und kam in ein Wirtshaus, wo die Wirtin zufällig allein zu Hause war. Diese Frau hielt sich ein Hündchen, das sie beim Spinnrad und in müßigen Stunden immer auf dem Schoß hatte. Was sie aß und trank, davon musste ihr Liebling auch etwas haben. Als nun Eulenspiegel in der Stube saß und Bier aus einer Kanne trank, sprang der Hund herbei und wollte auch daraus trinken.

Die Wirtin sagte deshalb zu Eulenspiegel: »Gebt meinem Hündchen auch davon zu trinken. Er ist darum aufgesprungen.«

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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 51. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kommt nochmals nach Braunschweig und wird Kuhhirt.

o vielerlei Eulenspiegel auch in seinem Leben angefangen hatte, so hatte er es doch noch nicht dahin gebracht, dass er sich auf mehrere Jahre ein sicheres Brot erworben hätte. Da er nun hörte, dass der fürstliche Kuhhirt zu Braunschweig abgedankt wäre, so entschloss er sich, sich zu diesem Dienst zu melden; denn er sagte: Ein Ämtchen sei noch so klein, es ernährt immer seinen Mann.

Eulenspiegel ging des­halb nach Braunschweig zum fürstlichen Hofmeister und bat, dass man ihm den Hirtendienst geben möge, er wolle auch keinen Lohn haben. Der fürstliche Hofmeister war es zu­frieden und nahm Eulenspiegel auf Weiterlesen