Kriminalakte 18 – Der 100-Millionen-Euro-Raub
Wie an jedem Morgen, so beginnt am Londoner Flughafen Heathrow auch am 26. November 1983 die Frühschicht für die Wachmänner der Sicherheitsfirma Brink’s-Mat um Punkt 06:30 Uhr. Und wie jeden Tag, so kommt der Wachmann Tony Black auch an diesem Morgen wieder zu spät.
Als er gegen 06:40 Uhr in der Lagerhalle eintrudelt, die rund um die Uhr bewacht werden muss, empfangen ihn die Kollegen mit Gelächter und spöttischen Bemerkungen, da er anscheinend schon wieder verschlafen hat.
Doch diesmal ist alles anders. Tony Black ist blass im Gesicht, Schweiß steht ihm auf der Stirn und er ist zittrig. Seine Kollegen sind deshalb nicht überrascht, als er sich gleich nach seinem Eintreffen auf die Toilette verabschiedet. Warum auch, Tony Black sieht wirklich kränklich aus.
Doch das ist alles nur gespielt, in Wirklichkeit ist der junge Security-Mitarbeiter nur hypernervös und geht gar nicht auf die Toilette, sondern eilt zum Haupteingang, vor dem ein altersschwacher blauer Van steht, in dem ein halbes Dutzend Männer darauf warten, das Weiterlesen
Vergessene Helden 13
Eine Frage, die heutzutage von fast jedem nur noch mit Stirnrunzeln, Kopfschütteln oder Schulterzucken beantwortet wird, obwohl dieser Held im Film, im Comicbereich und in Buchform jahrzehntelang ein Abenteuer nach dem anderen bestand und seine Fans damit weltweit begeisterte.
Er war, und das ist das Paradoxe an Cisco Kid, einerseits einer der langlebigsten und faszinierendsten Westernhelden, und trotzdem der unterbewertetste, den es je gab.
Die Antwort auf die Frage warum, lässt sich am besten mit dem berühmtesten Zitat eines verstorbenen, osteuropäischen Politikers beantworten.
Die Mumien von Palermo
Aufrecht hängen die Toten an den Wänden.
Ihre Münder sind zu einem stummen Schrei erstarrt, unter ihnen stapeln sich die verschlossenen Särge. Ein stetiger Wind weht durch die weiten Hallen der Tuffsteinhöhlen, bricht sich an den Wänden und erzeugt ein Heulen und Pfeifen, das jedem unbeteiligten Betrachter der gespenstischen Szenerie einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt.
Was sich wie der Beginn eines Schauerromans liest, ist in der sizilianischen Metropole Palermo seit Jahrhunderten grausige Realität. Eine Realität, die im Jahr 1534 ihren Anfang nahm, als die Kapuzinermönche, ein eigenständiger Zweig des Franziskanerordens, nach ihrer Ansiedlung auf Sizilien auf dem ihnen zugewiesenen Stück Land ihr erstes Kloster errichteten. Dieses kleine Stück Land in der heutigen Altstadt von Palermo galt damals als der schlechteste Boden der Weiterlesen
Vergessene Helden 12
Von einem Abenteurer, von Liebe, Hass und Verrat und vom plötzlichen Tod des Serienhelden
Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts holte sich das französische Fernsehen deutsche und ungarische Kollegen ins Boot und produzierte mit ihnen eine Abenteuerserie, deren Schauplatz etwas ungewöhnlich war. In jener Zeit spielten Serien dieses Genres hauptsächlich in Amerika oder in irgendwelchen, damals als exotisch geltenden Ländern in Afrika und Asien. Arpad, le tzigane, wie diese Serie im Original hieß, spielte dagegen in Ungarn. Einem Land, das bis dato sowohl die meisten europäischen wie auch internationalen Fernsehschaffenden eher stiefmütterlich behandelten. Bis dahin wurde Ungarn hauptsächlich mit Salami, Paprika oder Plattensee und Puszta in Verbindung gebracht und hierzulande vielleicht noch mit dem kitschigen Heimatfilm Ich denke oft an Piroschka, aber das war es dann auch schon.
Verständlich, wenn man bedenkt, dass Ungarn zu der Zeit noch zum sogenannten Ostblock gehörte. Doch das Regime in Budapest war Weiterlesen
Vergessene Helden 11
Fast zwanzig Jahre lang, Mitte der 60er bis Mitte der 80er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die deutsche Fernsehlandschaft bis auf wenige Ausnahmen hauptsächlich von amerikanischen Krimiserien beherrscht. Die beliebtesten Helden dieses Genres waren dabei die Privatdetektive. Namen wie Cannon, Magnum, Spenser oder Detektiv Rockford kennt heute noch fast ein jeder. Aber da gab es noch jemanden. Einen Privatermittler, der sich nicht mit schönen Frauen und schnellen Autos umgab, der sich nicht auf Computer verließ oder sich keinen Kopf darüber machte, ob die Verdächtigen vermögend oder einflussreich waren und deshalb erwartet wurde, dass er sich ihnen gegenüber feinfühlig und zuvorkommend nähern sollte.