Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive

Folgt uns auch auf

Im Original Karl Knortz

Aus dem Wigwam – Die Geschichte des Morgensterns

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Zwanzig Sagen
Mitgeteilt von Kah-ge-ga-gah-bowh

Die Geschichte des Morgensterns

er Morgenstern war früher, wie die Dakota glauben, eine wunder­schöne Jungfrau, die sich nach der Gesellschaft der Sonne sehnte und in das Land reisen wollte, aus dem das Licht des Tages kam.

Ihr Bruder, der ein sehr geachteter Häuptling war und dem viel daran lag, dass ihr Wunsch erfüllt würde, wandte sich im Gebet an den Großen Geist um Hilfe.

Der Große Geist erhörte auch sein Flehen und ließ einen gewaltigen Sturmwind kommen, der das Mädchen in die Nähe der Sonne führte.
Weiterlesen

Aus dem Wigwam – Die Vorfahren der Irokesen

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Zwanzig Sagen
Mitgeteilt von Kah-ge-ga-gah-bowh

Die Vorfahren der Irokesen

ie Irokesen wohnten früher unter der Erde, wo es sehr dunkel war, da die Sonne ihre Strahlen nicht dorthin senden konnte. Sie lebten von Mäusen, die sie mit den Händen fingen.

Nun fand einer von ihnen zufällig einst ein Loch, das ihn auf die Ober­fläche der Erde leitete, woselbst er einen Hirsch tötete. Er brachte denselben zurück. Da sein Fleisch allen mundete und der Beschreibung des Indianers nach die Oberwelt viel schöner als die Unterwelt sein musste, so wurde beschlossen, den bisherigen Wohnort aufzugeben und auszuwandern.

Weiterlesen

Aus dem Wigwam – Eine Bärengeschichte

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Zwanzig Sagen
Mitgeteilt von Kah-ge-ga-gah-bowh

Eine Bärengeschichte

in Delaware, erzählt Heckewelder, verwundete einst einen Bären, sodass sich derselbe nicht mehr vom Platz bewegen konnte und jämmerlich zu klagen anfing.

»Höre, Bär«, redete ihn der Jäger an, »du bist ein Feigling und kein Krieger, wie du vorgibst. Wärest du ein solcher, so würdest du dies durch Standhaftigkeit zeigen und jetzt nicht klagen wie ein altes Weib. Du weißt, dass mein Stamm gegen deinen Krieg führt. Du schleichst beständig an unseren Hütten herum und zerfleischest unsere Schweine. Du hast vielleicht jetzt den Magen voll Schweinefleisch. Die Indianer sind jedoch zu stark für dich. Hättest du mich überwältigt, ich würde mich mutig in mein Schicksal fügen und wie ein Krieger sterben. Du aber sitzt hier und Weiterlesen

Aus dem Wigwam – Der gute Geist auf Rock Island

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Zwanzig Sagen
Mitgeteilt von Kah-ge-ga-gah-bowh

Der gute Geist auf Rock Island

ock Island im Mississippi war früher der Garten der Indianer, der sie reichlich mit Erdbeeren, Pflaumen, Äpfeln und Nüssen versah. Ein guter Geist beschützte die Insel. Er wohnte in einer Felsenhöhle, sah aus wie ein Schwan, nur waren seine Flügel zehnmal größer. Die Indianer betraten nur mit der größten Vorsicht jene Insel und hüteten sich, den Vogel durch lautes Geschrei zu stören.

Sobald jedoch die Blassgesichter ein Fort dorthin bauten, verschwand der heilige Vogel und ein böser Geist hat Weiterlesen