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Im Original Karl Knortz

Aus dem Wigwam – Pomperaug

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor

Pomperaug

m Land der Mohawk hatte Sich einst eine kleine Abteilung Blassgesichter unter Leitung eines alten Priesters niedergelassen. Da sich dieselben sehr friedlich benahmen, so legte ihnen auch kein Indianer Hindernisse in den Weg. Sie bauten sich Häuser und pflanzten Kartoffeln und säten Korn.

Da sie nun das urbar gemachte Land gern als ihr Eigentum gesehen hätten, so machte der Priester dem Häuptling Pomperaug, der ihn eines Tages in seiner Hütte besuchte, den Vorschlag, ihm die betreffende Landstrecke gegen entsprechende Bezahlung abzutreten.

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Aus dem Wigwam – Garanga

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor

Garanga

nter die Indianer am Sank-Lorenz-Strom kam einst ein junger Mann vom Geschlecht der Blassgesichter, dessen Weisheit und Klugheit ihn zur Würde eines Häuptlings berechtigte. Er war der schönste und größte Mann jenes Stammes und wegen seiner Schnelligkeit und Stärke allgemein geachtet.

Die Mädchen verglichen seine Haut mit der Farbe der Wasserlilie und seine Augen mit dem tiefen Blau des Himmels. Manches junge Mädchen scheute einen langen Umweg nicht, wenn es ihm nur begegnen und sich über seine Schönheit freuen konnte. Unter jenen Jungfrauen zog Garanga, die Tochter eines irokesischen Häuptlings, die Aufmerksamkeit des Jünglings in solchem Grade auf sich, dass er ihr einen Heiratsantrag machte, der auch Weiterlesen

Aus dem Wigwam – Die Adlerinsel

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor

Die Adlerinsel

ine kurze Strecke unterhalb der Fälle von St. Anthony befindet sich eine kleine felsige Insel, die von den Geistern der Algonkin bewohnt ist. Die Krieger jenes Stammes hatten sich nämlich einst vermessen, gegen die Manitus der Fälle ins Feld zu ziehen, waren aber besiegt und zur Strafe in Adler verwandelt worden, in welcher Gestalt sie nun ewig auf jenem nebligen Eiland hausen müssen.

Die Nation der Algonkin war früher die Mächtigste des ganzen Landes und hatte sich alle anderen Stämme tributpflichtig gemacht. Dadurch waren sie jedoch mit der Zeit so übermütig und anmaßend geworden, dass sie ver­gaßen, dem Großen Geist, dem sie ihren ganzen Ruhm und ihr unvergleich­liches Kriegsglück doch nur allein zu Weiterlesen

Aus dem Wigwam – Der Teufel vom Kap Higgin

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor

Der Teufel vom Kap Higgin

ange Zeit, ehe die Insel Nope von den Blassgesichtern besiedelt wurde, lebte dort ein gutmütiger alter Geist, den die Indianer Moschup und die Weißen den Teufel vom Kap Higgin, wo sein Lieblingsaufenthalt war, nannten. Unter dem Wort Moschup versteht man nun einen sehr bösen Zauberer. Aber der Alte war durchaus nicht so gefährlich, wie man allenfalls aus seinem Namen schließen könnte. Fehler hatte er allerdings; doch wer hat diese nicht? Wenn er aber die seinen mit denen der Indianer verglich, so konnte er mit gutem Gewissen sagen, dass er doch noch besser als alle sei.

Er war nur manchmal etwas grob und sagte seiner Frau nicht immer schmeichelhafte Liebenswürdigkeiten, aber dafür Weiterlesen