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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Im Original Hans Dominik

Atlantis Teil 28

Die Mittagssonne spiegelte sich in den klaren Fluten der Südsee. Bis in die Unendlichkeit streckte sich das leise atmende, tiefblaue Meer. Weite Wasserwüste, so weit das Auge reichte.

Da und dort verstreut Gruppen von Koralleninseln, kleinere und größere, und auf ihnen hier und da die schlanken Stämme von Kokospalmen, deren Samen die See auf das jungfräuliche Land geworfen hatte.

Eine dieser Inseln war ganz eigenartig gestaltet! Die zackigen Riffe gleich einer Mauer von Zyklopenhänden errichtet. Hoch über alles emporragend in weitem Kreise zog sich ihr Kranz um eine Lagune, auf dem inneren Rand ein Gewirr von Kokospalmen, die höchsten Spitzen der Riffe überragend. Ein leiser Rauch kräuselte durch die breiten Fächerkronen der Palmen.

Menschen … Menschen? Hier auf weltentlegenem Atoll, fern von jedem Verkehr, von jeder menschlichen Weiterlesen

Atlantis Teil 27

Das Rasseln der Schichtglocke hallte über Mineapolis. Hallte in den Riesenwerkstätten, in denen Heere von Arbeitern in Tag- und Nachtschichten, immer verstärkt durch Neugeworbene aus allen Teilen des Reiches, Schwarze, Mischlinge, Weiße – alle Teile der Welt lieferten das Material – tätig waren. Rasselte auch durch den Riesenschlund des Augustus-Schachtes. Die Förderschalen von Sohle zu Sohle sausten auf und nieder, die alte nach oben, die neue Schicht nach unten bringend.

Über Tage! Anderthalb Dutzend Förderschalen spien die Untertagarbeiter stoßweise aus.

Förderschale sieben! Der neue Maschinist trat in den Schaltraum. »All right!«

»All right! Die letzte Personenfahrt oben! Gibt heute viel zu tun da drüben!« Der alte Maschinist deutete auf einen Riesenstapel Kisten. »Die Sprengstoffmagazine unten werden frisch aufgefüllt.«
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Atlantis Teil 26

In seinem Arbeitszimmer im Astoria-Hotel in Timbuktu saß Guy Rouse. Sein Arbeitszimmer war überall da, wo er war. Die Fäden, die, sich von ihm aus spinnend, über den Erdball gingen, sie rissen nie ab, sie folgten seiner Person, wo immer er weilte. Ein paar Sekretäre, die seine Befehle vermittelten, weiter brauchte er nichts. Keine Bücher … keine Unterlagen … in seinem Kopf standen die Zahlenreihen klar und deutlich wie in den Hauptbüchern der Zentralen. Wo er war, war seine Residenz, von der er sein Reich bis in die kleinsten Kontore leitete.

Er ging langsam im Zimmer auf und ab, diktierte seinen beiden Privatsekretären gleichzeitig Order über Order …

Das Rohr der Hauspost warf ein Bündel Briefe aus. Weiter diktierend, überlief sein Blick flüchtig die neue Post.

Ein langes, chiffriertes Telegramm. Rouse kniff die Augenlider leicht zusammen, in Gedanken sich umstellend Weiterlesen

Atlantis Teil 25

Die Abraham Lincoln, achtzigtausend Tonnen, Turbinenschiff auf der Route Valparaiso – New York, hatte die Galapagosinseln hinter sich und setzte Kurs auf den Kanal von Panama.

»Kap Azuero in Sicht!« Die Lautsprecher hatten es gerufen. Wie ein Lauffeuer ging es durch alle Räume des mächtigen Schiffes! Kap Azuero! Das Wort weckte die Tausende von Passagieren, die der Bauch des Riesenschiffes barg.

Azuero! Bis vor Kurzem noch Halbinsel am Isthmus, jetzt das Südkap von Nordamerika. Kontinent Amerika; der frühere Begriff der großen von Pol zu Pol zusammenhängenden Landmasse war ja hinfällig geworden. Gewiss, schon seit Jahrzehnten hatte eine kleine Wasserstraße zwischen den beiden Ozeanen bestanden. Ein kleiner, schmaler Wasserpfad, auf dem die Schiffe vermittels mächtiger Schleusen über das Land hinweggehoben wurden. Ein Wasserpfad, der schließlich doch nur einen mikroskopisch feinen Riss auf der Erdkruste bedeutete.
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