Xaver Stielers Tod – Kapitel 15
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Fünfzehntes Kapitel
Der frühe Morgen, von trübem Regendunst wenig verheißungsvoll umwölkt, fand Stefan doch schon wieder wach. Er brannte darauf, seinen Entschluss auszuführen, und erhob sich weit vor seiner gewohnten Zeit. Aber ein paar Stunden mussten in Untätigkeit und Grübelei noch gewartet werden, bis er zur Tat machen konnte, was ihm Erleichterung für seine Pein verschaffen sollte.
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Xaver Stielers Tod – Kapitel 14
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Vierzehntes Kapitel
In atemloser Aufregung, vorwärts gepeitscht von seinen angstvollen Gedanken, eilte Graf Stefan durch die Straßen. Er kannte das Maskenhaus, die Wohnung seiner Schwägerin, dieses Weibes, das über seine Braut solch furchtbares Unheil gebracht hatte. Hanna verhaftet! Wegen Mordverdachts verhaftet! War es denn Wirklichkeit, was er nicht ausdenken konnte? Für ihn hatte Hanna so hoch erhaben dagestanden, dass ihm auch fremder Weiterlesen
Xaver Stielers Tod – Kapitel 13
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Dreizehntes Kapitel
Der alte Graf Hersberg ging in seinem Hotelzimmer unruhig auf und ab. Mit modernen, weißlackierten Möbeln, weißen Biedermeiervorhängen und einem Jagdstück in weißem Rahmen war es ein sehr sauberes, elegantes und helles, aber ungemütlich kühles Gemach. Das einzig Weiche, Behagliche darin war eine dunkelblau bezogene Chaiselongue, die Graf Stefan für den leidenden Vater mit Mühe vom Wirt erkämpft hatte. Was in den letzten Weiterlesen
Xaver Stielers Tod – Kapitel 12
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Zwölftes Kapitel
»Ach, das ist ja doch alles Unsinn, Onkel Kommerzienrat. Lachhaft ist es geradezu, dass Graf Stefan seinen leiblichen Bruder gemeuchelt haben soll. Ich bin ganz unparteiisch in der Sache. Der Graf hat sich niemals viel aus mir gemacht. Aber eben darum. Ich sehe mit unbefangenen Augen und lasse mich durch diese sogenannten gravierenden Beweise nicht blind machen, vor denen ihr klugen Männer solch einen heiligen Respekt habt. Im Grunde sind wir Frauenzimmer doch viel klüger als ihr. Wir lassen auch bei Verstandesangelegenheiten das Herz mitsprechen.«
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