Der goldene Fels Kapitel 3
Robert Kohlrausch
Der goldene Fels
Kriminalroman, Alster-Verlag, Hamburg, 1915
Drittes Kapitel
Es war zwölf Uhr geworden, bis die letzten Gäste das Haus verlassen hatten. Martha war dann gleich zu ihrem Mann getreten, und sie waren zusammen in ihre Wohnung hinausgegangen, die das zweite Stockwerk des großen Hauses einnahm. Karl Georg hatte daneben noch ein Arbeitszimmer im Erdgeschoss bei dem des Kommerzienrates, der ihn damit unter Aufsicht halten konnte.
Vom Trinken war ein warmes Rot auf des jungen Mannes Gesicht, in seinen Bewegungen aber volle, sichere Weiterlesen
Der goldene Fels Kapitel 2
Robert Kohlrausch
Der goldene Fels
Kriminalroman, Alster-Verlag, Hamburg, 1915
Zweites Kapitel
Mit einer korpulenten Generalin am Arm, auf deren Haupt ein Reiherbusch nickte, war der Kommerzienrat seinen Gästen in den Speisesaal neben dem Salon vorangeschritten. Wohl sechzig Personen waren ihm gefolgt und erfüllten jetzt, um eine hufeisenförmige Tafel geordnet, mit ihren zu Beginn des Festes noch gedämpften Stimmenden den weiten Raum. Weiße Säulen trugen eine weiße, gewölbte und kassettierte Decke. Zwischen den Säulen war mattblauer Seidendamast über die Wände gespannt.
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Der goldene Fels Kapitel 1
Robert Kohlrausch
Der goldene Fels
Kriminalroman, Alster-Verlag, Hamburg, 1915
Erstes Kapitel
»Du, Schwiegerpapa, hast du jetzt noch einen Augenblick Zeit für mich?«
Der junge Mann, der so fragend ins Zimmer trat, war ein schöner Mensch mit merkwürdig leichten, elastischen Bewegungen. Zwischen den fast immer lächelnd geöffneten roten Lippen sahen die Zähne leuchtend hervor, und in seinen braunen Augen war ein Glanz, der noch heller leuchtete.
Xaver Stielers Tod – Kapitel 16
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Sechzehntes Kapitel
»Mein Gott, es ist wirklich zu … zu … zu fürchterlich, dass wir diese grässliche Verhandlung erleben müssen. Dass wir unsere liebe, gute Hanna hier als Angeklagte wiedersehen sollen. Ist es nicht fürchterlich, Mutter?«
»Ja, Kind«, entgegnete Frau Kommerzienrat Hell auf Liselottes Frage mit immer unerschüttertem Gleichmut.