Schwäbische Sagen 18
Der wilde Jäger
1.
Eine mündliche Überlieferung aus der Gegend von Calw
Im vorderen Schwarzwald lässt sich der wilde Jäger besonders in den Adventsnächten hören, indem er beständig Holz anschlägt. Die Forstleute tun dies sonst mit einem Hammer, der ein bestimmtes Zeichen hat, welches sie an alle Bäume, die gefällt werden sollen, einhauen. Grad so hört man den wilden Jäger dann im Wald klopfen, und zwar bald hier, bald da, in ganz entgegengesetzter Richtung, indem er blitzschnell von einem Punkt zum anderen eilt. Auch die, welche ihm jagen helfen, klopfen Weiterlesen
Schwäbische Sagen 17
Das Weltschjägerle
Eine mündliche Überlieferung aus Neubulach. Vgl. Deutsche Sagen der Brüder Grimm, Band I, S. 397: Der ewige Jäger und der Graf von Württemberg. Nach einem Meistergesang aus dem 15. Jahrh. von Michael Beheim.
In der Umgegend von Neubulach heißt der wilde oder ewige Jäger gewöhnlich das Welschjägerle (Weltsjäger), weil er in der ganzen Welt herumjagen muss. Derselbe bat nämlich Gott, dass er ihn doch nicht absterben und selig werden, sondern ewig jagen lassen möge, und dieser Wunsch ist ihm gewährt worden. Er kommt in der ganzen Welt umher und zeigt sich besonders im Nagoldtal. Er Weiterlesen
Schwäbische Sagen 16
Der Schimmelreiter auf der alten Burg
Eine mündliche Überlieferung
Bei der »alten Burg« unweit Reutlingen gibt es einen Schimmelreiter. Derselbe soll während seines Lebens einen Mann umgebracht haben und muss dafür jetzt noch umgehen und reiten. Als man ihn begraben hatte, kam sein rechter Arm wieder aus der Erde hervor und war nicht mehr hineinzubringen. Seinen Gaul muss er mit der linken Hand führen, weil er seine Rechte seit dem Mord Weiterlesen
Schwäbische Sagen 15
Der Junker Jäkele
1.
Eine mündliche Überlieferung aus Wurmlingen bei Rotenburg
Im Obernwald bei Wurmlingen haust der »Junker Jäkele« oder der »Schimmelreiter«. Derselbe hatte eine halbe Stunde von Wurmlingen, in Poltringen, ein Schloss, wo er nach seinem Tod umging und öfters mit der Pfeife im Mund am offenen Fenster rauchend gesehen worden ist. Gewöhnlich aber hält er sich im Obernwald auf, den deshalb, besonders in früherer Zeit, niemand Weiterlesen