Sagen der mittleren Werra 16
Vom Jungfernborn am Ruppberg1
In der Höhe, da wo die eigentliche Kuppe des Ruppberges beginnt, sprudelt eine starke Quelle. Sie wird der Jungfernborn genannt. Hier hält sich eine weiße Jungfer auf. Manche wollen ihrer dort drei beieinander gesehen haben. Die Jungfer trägt an ihrem Gürtel einen goldenen Schlüssel zu den reichen Schätzen des Ruppberges, und wer sie erlöst, bekommt den ganzen Reichtum. Viele auch haben sie am Born ihre Wäsche waschen sehen, der floss dann jedes Mal milchweiß ab.
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Sagen der mittleren Werra 15
Vom Hasen am großen Hermannsberg
Mein Vater, so erzählte ein Steinbach-Hallenberger, sah einmal droben am Hermannsberg einen Hasen sitzen, der war so groß, wie er noch keinen gesehen hatte. Er schlich sich leise zu ihm heran und – schnapp – hatte er ihn an den langen Ohren und hob ihn hoch auf. Da aber guckte ihn der Hase so martialisch in die Augen, dass es dem starken Mann sonderbar zumute war und er das Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 14
Von den Musikanten auf dem großen Hermannsberg
»Wir hatten Kirmes«, so erzählte der alte Scheerschmidt in Oberschönau, »und es meldeten sich allerlei Spielleute aus Nah und Fern, um uns hier im Grund eins aufzuspielen. Da kam auch ein Chor von drüben herüber. Die Tanzböden waren aber schon alle besetzt und die armen Teufel wurden mit Hohn und Spott abgewiesen. So zogen sie denn wieder heimwärts. Als sie nun den Fuß Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 13
Vom alten Wein auf dem großen Hermannsberg
Zu Oberschönau saßen am Neujahrsabend einige Gäste in der Schänke und scherzten mit dem Wirt über die mancherlei verwunschenen Schätze in ihren mächtigen Bergen und wünschten sich einige Flaschen des uralten Weines, der noch fuderweise in den verborgenen Kellern des großen Hermannsberges lagern sollte, um den Verwunschenen dort oben ein glückliches Neujahr Weiterlesen