Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 27
Der Lietzensee und allerhand Spuk in Charlottenburg
Der Lietzensee, der übrigens früher ein schöner Waldsee war, wie der Grunewalder, ist grundlos, das hat auch Herr von Witzleben gemerkt, der hat in demselben nämlich eine Insel anlegen wollen, aber so viel er auch Schutt und Erde hat hineinwerfen lassen, er hat doch keinen Grund bekommen. Früher erzählten sie immer, es sollte einmal ein Dorf in ihm versunken sein. Einige meinen geradezu, das alte Dorf Lietzow solle dort untergegangen sein, es sei auch dort noch alles eigentlich Lietzower Feldmark, die Charlottenburger hätten sich da nur so angebaut. Manchmal sollen auch in alter Zeit die Fischer Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 55
Vom Burgberg bei Brotterode
Dicht über dem unteren Teil von Brotterode, wo heute das Badehaus steht, erhebt sich der Burgberg, der besonders an seiner Südseite steile Felsenhänge hat. Auf dem Berg stand die Brunosburg, von der heute kaum noch einige Spuren sichtbar sind. Sie soll von einem Grafen Namens Bruno erbaut worden sein.
1. Auf der Brunosburg herrschte einmal eine sehr stolze und heftige Gräfin, der es ihr Gesinde nicht leicht recht machen konnte. So hatte sie eine Magd, welcher bloß das Amt oblag, der schönen Herrin das üppige goldene Haar zu strählen. Dieser war von einer gütigen Fee die Erfüllung dreier Wünsche zugesagt worden.
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Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 26
Der Name von Köpenick und der große Krebs von Stralow
Im Müggelsee soll vor alten Zeiten ein großer Krebs gewesen sein. Das war aber nicht einer wie der im Mohriner See in der Neumark, von dem man sagt, dass er an einer Kette liege, und wenn er loskäme, so würde die ganze Welt untergehen, sondern der Krebs im Müggelsee war ein verzauberter Prinz. Das ist eine eigentümliche Geschichte, und zwar soll damit der Name von Köpenick zusammenhängen. Die Gelehrten sagen zwar, der Name rühre noch aus der alten Wendenzeit her und bedeute so viel als Schanze, Wall. In Köpenick aber hat man es von jeher anders erzählt. Es fischte einmal nämlich ein Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 54
Vom Avemark bei Brotterode
Dicht über dem Brotteroder Schützenhof und zur Seite der Straße nach Kleinschmalkalden liegt ein Berg, genannt das Avemark. Dort oben stand vor Zeiten eine Kapelle, sie nach einigen der heiligen Maria (Ave Maria), nach anderen dem heiligen Marcus (Ave Mace) geweiht war und deren Altarbild besondere Wunderkraft zugeschrieben wurde. Der Sage nach wurde die Kapelle in einen Felsen verwandelt, um sie vor der ihr vom gottlosen Küster Weiterlesen