Sagen der mittleren Werra 64
Vom Lutherfuß auf der Glasbach
Auf der Glasbach, links an der Straße und rechts vom Fußweg nach Ruhla liegt eine der Steinbacher Pfarrwiesen. In einem der vielen Granitbrocken, die sich hier aus dem Grün erheben, erblickt der Wanderer die einem Fußtapfen ähnliche Vertiefung, welche der Lutherfuß genannt wird.
Ein Holzhauer erzählte: »Als Doktor Martin Luther es den großen Herren auf dem Reichstag zu Worms einmal nach seiner Weise gehörig gesagt hatte und Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 63
Von der tanzenden Jungfer auf dem Hausfeld
Wenn droben im Gebirge das Heidekraut nur noch auf der Spitze blüht und die reifen Nüsse vom Haselstrauch rieseln, dann tanzt dort hinter dem Gerberstein in der Nähe des Rennsteigs, wo es das Hausfeld heißt, weil da einst ein Haus gestanden haben soll, eine weiß verschleierte Jungfer mit dem schon gefallenen Laub umher. Der darf man sich aber auf keinen Fall nähern, sie ist nicht gut.
Weiterlesen
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 30
Der gespenstige Wagen im Grunewald
Mit dem Geistersehen ist es eine eigene Sache. Es gibt angeblich viele Menschen, die Geister sehen, aber nicht alle in gleicher Weise. Der eine kann es bei Tag und Nacht, ein anderer nur bei Nacht und mancher auch wieder nicht so oft wie ein anderer. Hiervon ein Beispiel. Kühne, Grunow und Tübbecke, drei Fischer, waren einmal von Tiefwerder aufgebrochen, um im Grunewalder See zu fischen. Tübbecke schob die Karre, Grunnow zog sie und Kühne ging so ein Ende hinterher. Es war im Herbst, ganz früh und noch dunkel. Da sah Kühne auf einmal deutlich in der Dunkelheit einen Wagen, mit Pferden Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 62
Wie der Teufel nach Nordhausen kam und den Branntwein gebrannt hat
Auf der Hirschbalz zwischen Winterstein und Steinbach waren zwei Schwarzkünstler, ein Steinbacher und ein Wintersteiner, des Nachts damit beschäftigt, wegen eines Grenzstreites die Steine zu versetzen. Und weil sie sich deswegen in die Haare gerieten, gesellte sich auch noch der Teufel dazu.
Es kam zum Kampf. Der Steinbacher schlug nun, nachdem er den Wintersteiner besiegt hatte, den Teufel so, dass die Funken bis in die Wipfel der Bäume Weiterlesen