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Im Original Gustav Dittmar

Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 16

Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 16

Hans, Fabricius und Kressel ritten den Fluss ein gutes Stück aufwärts. Überall umgab sie die grüne Wildnis, aus der prachtvolle Blütentrauben und -dolden hervorleuchteten. Doch nirgends auch nur ein Indianerpueblo, geschweige denn ein Tempel, ein Schloss.

Die enttäuschten Landsknechte schimpften und fluchten. Was sollte geschehen? Es blieb nichts übrig, als den Fluss zu überschreiten und in der Einöde weiter nach der Stadt des Goldenen zu suchen.

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Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 15

Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 15

Der Erzähler schwieg, völlig erschöpft. Sein Atem ging keuchend. Dann fuhr er leiser fort: »Ich glaube nicht, dass Cevallos noch viel zu leiden hat. Er wird wohl bald gestorben sein. Die Indianer, die ihn beraubten und sein Pferd an sich nahmen, haben wohl nur noch seine Leiche gefunden. Das«, schloss Piedrahita flüsternd, »das ist die Wahrheit über den Tod des Leutnants Cevallos.«

Das Haupt des Reiters sank zurück, aber seine Augen waren noch weit geöffnet.

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Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 14

Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 14

Am nächsten Morgen zog Hohermut die Bilanz des Kampfes. Der Überfall war abgewehrt, der Feind zurückgeschlagen, Gefangene waren gemacht worden. Ihre Zahl war nicht groß. Sie betrug außer jenem Reiter siebenunddreißig Eingeborene, alle vom Stamm der Cuebas. Die eigenen Verluste waren schwer: drei Tote, sieben Verwundete. Es war jedoch zu befürchten, dass auch die Verwundeten noch sterben würden. Bei allen machte sich die Wirkung des furchtbaren Pfeilgifts der Indianer, des Curare, bemerkbar, das allmählich alle Glieder lähmt und langsam zum Tod führt, wobei der Todgeweihte bis zum letzten Atemzug bei vollem Bewusstsein bleibt. Pater Weiterlesen

Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 13

Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 13

Es war der zehnte Tag nach jener Nacht, in der Hohermut mit den meuternden Soldaten verhandelte, und immer noch fand man kein Wasser. Kein noch so dürftiges Rinnsal kreuzte den Weg der Truppe, die in eine braunrote Staubwolke gehüllt durch das Land schleicht wie ein Leichenzug.

»In acht, in zehn, in zwölf Tagen werden wir an das Wasser kommen!« Fast verschworen hatte sich der Gubernator. Fand man kein Wasser, heute oder morgen oder übermorgen, dann lodert der Aufruhr in hellen Weiterlesen

Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 12

Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 12

Zischende Viper, der gefangene Xidehara, erwies sich als unschätzbarer Gefährte. Niemand sah ihn lachen oder auch nur lächeln, aber er schleppte unverdrossen die Last, die Hans ihm aufbürdete, und kein Lauf der Klage kam über seine Lippen. Müdigkeit, Hunger und Durst schien er nicht zu kennen. Hans Hauser konnte sich bald in der Sprache der Aruakstämme gut mit ihm verständigen, ja selbst ein paar Worte Deutsch lernte der Indianer. Es war vielleicht das erste Mal, dass die Lippen eines Indianers deutsche Laute bildeten. Häufig brachte der Indio Wurzeln, Beeren, Früchte herbei, die, wenn sie auch keine Leckerbissen waren, wenigstens den Hunger stillten. Zwar gab es Weiterlesen