Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 21
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 21
Der Weg der nächsten Nacht führte über Matten steil aufwärts. Riesige Felsbrocken lagen ringsum zerstreut. Im Mondlicht nahmen sie seltsame fratzenhafte Gestalt an wie Gerippe von Riesen oder urweltlichen Tieren. Rüstig schritten die Flüchtlinge auf einen Höhenzug zu, der sich dunkel von dem sternenbesäten Nachthimmel abhob. Hans Hauser ließ sich nicht ausreden, dass dahinter der große Fluss liegen müsse. Doch Kressel schüttelte den Kopf. »Wir sind noch viel zu hoch«, meinte er. Es erwies sich, dass er recht hatte. Als die Flüchtlinge im Morgengrauen auf dem Bergrücken standen, sahen sie im Westen zahlreiche Höhenzüge hintereinander, die sich in Weiterlesen
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 20
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 20
Als der Zug am Tempel Suas angekommen war, wurden die Fesseln der Gefangenen gelöst. Man führte sie in das riesige Holzgebäude und stieß sie in eine dunkle Ecke. Kressel und Zischende Viper, vom Blutverlust geschwächt, fielen zu Boden und sanken sofort in einen totenähnlichen Schlaf. Hans Hauser und Fabricius kauerten in dumpfer Verzweiflung am Boden. Ein Dutzend Speere starrten ihnen entgegen. Nicht noch einmal würden sie die Guecha entweichen lassen.
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 19
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 19
Endlich war der Tag des Festes gekommen. Schon seit den frühen Morgenstunden strömten die Gäste von allen Seiten in langen Zügen in die Stadt, voran die Männer, geführt von ihren Häuptlingen, dann die Frauen mit den kleinen Kindern, die sie auf dem Rücken trugen, endlich die Mädchen und die halbwüchsigen Knaben. Die Frauen schleppten obendrein den größten Teil ihres Hausrats mit sich, Hängematten, Körbe, Tongefäße, Kassavebrot und anderen Reiseproviant, denn der Weg zur Hauptstadt und zurück ins heimatliche Dorf war weit. Schon eine Strecke vor der Stadt wurde halt gemacht. Alle bemalten sich mit leuchtend roten und schwarzen Farben und Weiterlesen
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 18
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 18
Eines Morgens wurde Hans Hauser von dumpfen Trommelwirbeln aus dem Schlaf geweckt. »Kressel, Fabricius, hört ihr die Trommeln?«, rief er, die Freunde aus dem Schlaf rüttelnd.
Die Aufhorchenden unterschieden deutlich, wie eine Trommel das Signal einer entfernteren aufnahm und an eine dritte weitergab. Auch ihre Wächter, die Guechas, horchten gespannt auf die Signale. Plötzlich gerieten sie in wilde Aufregung. »Krieg! Krieg!«, schrien sie.
Mit den Konquistadoren ins Goldland Teil 17
Gustav Dittmar
Mit den Konquistadoren ins Goldland
Eine Erzählung aus der Zeit der Welserzüge
Teil 17
Indes sie schliefen, fand im weitläufigen Palast des Kaziken von Guatavita beim Schein schwelender Kienfackeln eine Beratung der Großen des Landes statt.
Der Jüngling der Fische, Hauptmann und Kommandant der Feste, in der die Freunde Zuflucht gefunden hatten, erstattete mit abgewandtem Gesicht – so erforderte es die Ehrfurcht – dem Kaziken Bericht, der auf einem reich mit Goldblech beschlagenen Sessel Platz genommen hatte. Der Fürst trug eine Haube aus Gold, eine Art Tiara, Weiterlesen