Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive

Folgt uns auch auf

Im Original Dr. Karl Mueller

Im fernen Westen – Sioux-Kit 7

Sioux -Kit
Kapitel 7

Es währte aber nicht lange, so wurden die Anzeichen drohender. Beinahe alle Stämme der Sioux und der andern kriegerischen Indianer des Westens hatten sich erhoben und waren auf den Kriegspfad getreten unter einigen angesehenen Häuptlingen, wie dem Sitting Bull und anderen. Eine Streitmacht von nahezu fünftausend roten Kriegern unter einheitlicher Leitung und voll Blutgier und unversöhnlichem Hass gegen die Weißen, denen sie Wortbruch, Ungerechtigkeit, Betrug und Vergewaltigung nicht ohne Grund vorwarfen, stand gegen die Weißen auf einer langen Linie im Feld und hatte sich verschworen, die Streitaxt nicht eher zu begraben, als bis die Bleichgesichter wieder ganz über den Missouri zurückgeworfen wären. Der Krieg begann mit Scharmützeln und Überfällen vonseiten der Indianer, welche überall siegten, und die Schrecken vor sich her trugen und blutige verstümmelte Leichen und niedergebrannte Heimstätten hinter sich ließen. Truppenabteilungen der Weißen zogen hin und her, um Weiterlesen

Im fernen Westen – Sioux-Kit 6

Sioux -Kit
Kapitel 6

Am anderen Morgen, als Hogg und seine Gattin aufgestanden waren, war Kit nirgends zu sehen. Sein Bett war noch unberührt, seine Kleider und seine sonstigen paar Habseligkeiten waren alle noch da und in bester Ordnung. Hogg erschrak allerdings und konnte sich einer düsteren Ahnung nicht erwehren, tröstete sich aber mit dem Gedanken, Kit werde auf den Morgenanstand auf einen Hirsch oder auf den Fischfang ausgegangen sein, wie er dies oft tat. Allein dagegen sprach, dass Kits Flinte und Netze noch über seinem Bett hingen und unberührt waren. Hogg suchte ihn überall vergebens, und so verging der Morgen, der Vor- und der Nachmittag, und Kit ließ sich immer noch nicht sehen. Die Schulkinder der Yankton hatten die Kunde von Kits Verschwinden auf Hoggs Anregung in das Indianerdorf hinübergebracht, in der Hoffnung, dass vielleicht irgendeiner der Yankton Kit gesehen habe. Aber selbst Abend und Nacht vergingen, und Kit kam nicht wieder zum Vorschein. Am folgenden Morgen aber kam Weiterlesen

Im fernen Westen – Sioux-Kit 5

Sioux -Kit
Kapitel 5

Die Zeit verging und Kit blieb bei den Hoggs, war seinen Versprechungen treu und wetteiferte mit Luke und Tim in Gehorsam, Fleiß und Dienstfertigkeit. Was ihm aber noch besonders die Liebe seiner Pflegeeltern gewann, das war neben all diesen Eigenschaften noch die Zärtlichkeit, welche Kit für den kleinen Theodor von dessen Geburt an bezeugte. Er hegte und pflegte den Kleinen von der Zeit an, wo dieser die ersten Worte stammelte und die ersten Versuche im Gehen machte, mit der liebreichen Sorgfalt einer Kinderwärterin. Es schien für Kit ein eigener Reiz darin zu liegen, das geistige Erwachen und die Entwickelung eines weißen Kindes zu beobachten und im Stillen mit denen einer jungen Rothaut zu vergleichen. Dieser vertraute Verkehr gewann noch an Innigkeit, als Luke und Tim, etwa zwei Jahre nach Kits Aufnahme in die Familie, das Elternhaus verließen, um in ein Methodistencollege in den Oststaaten aufgenommen zu werden und dort ihre Ausbildung zu vollenden. Luke hatte Kit empfohlen, ihre Stelle bei den Eltern Weiterlesen

Im fernen Westen – Sioux-Kit 4

Sioux -Kit
Kapitel 4

Der Siouxknabe war noch immer schwach und krank, aber er erholte sich allmählich und lernte die Freundlichkeit werten, mit welcher er behandelt wurde. Seine schwarzen wilden Augen verloren den scheuen wilden Ausdruck, mit welchem er seither seine Retter betrachtet hatte, und die sekundlichen Worte seiner Wirte schienen den Weg zu feinem Herzen gefunden zu haben.

Still und schüchtern lag er auf seiner Matratze in der Ecke der Stube und betrachtete mit dem Scharfblick und der Wissbegier des Indianers alles, was um ihn her vorging und was ihm so neu war, verharrte aber vorerst noch in einem scheuen Schweigen, denn diese Zurückhaltung liegt im Wesen des Indianers oder wird ihm von Jugend auf eingeprägt. An Arm und Bein geschindelt und verbunden, konnte er sich beinahe nicht rühren, ohne Schmerzen zu verspüren, Weiterlesen