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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Im Original Dr. Karl Mueller

Im fernen Westen – Feurige Kohlen 3

Feurige Kohlen
Kapitel 3

Mit dem glücklichen Vorrecht der Gesundheit und Jugend und im Bewusstsein ihrer guten Tat hatten Max und Otto tief in den Morgen hineingeschlafen und zum Teil noch von dem Schrecken der Nacht geträumt. Als sie kaum aufgestanden waren, brachte ihnen der schwarze Kellner eine Visitenkarte, worauf zu lesen war: Mr. Marll, J. Howard von der North West Company.

Herr Howard hatte sie schon in aller Frühe aufsuchen wollen, um sich bei ihnen zu bedanken, und ließ ihnen nun sagen, dass er sie im Frühstückssalon erwarte. Als sie diesen betraten, kam er ihnen auch sogleich freundlich entgegen, um sie zu begrüßen. Er war bleich und angegriffen und hatte noch den Kopf verbunden, war aber Weiterlesen

Im fernen Westen – Feurige Kohlen 2

Feurige Kohlen
Kapitel 2

Es ist eine schöne Eigenschaft der Deutschen in Amerika, dass sie so treu zusammenhalten und in ihren Turn- und Gesangsvereinen und Freimaurerlogen deutsche Gesinnung und Gesittung und deutsches Wesen emsig pflegen und sich der neu ankommenden Landsleute freundlich und hilfreich annehmen. Auch Max und Otto erfuhren dies, als sie endlich das Lokal des deutschen Turnvereins erfragt und daselbst eine Anzahl junger Landsleute aus allen Gauen Deutschlands gefunden hatten. Man bestürmte sie mit Fragen über die Zustände in der lieben alten deutschen Heimat und über ihre eigenen Absichten und Aussichten in Amerika und war freigebig mit Ratschlägen und Anerbietungen von Hilfe und Fürsprache, als die beiden Ankömmlinge gestanden, dass sie vor allem ein Unterkommen suchten. Allein, ein solches zu finden, hatte bei beiden seine großen Schwierigkeiten. Weiterlesen

Im fernen Westen – Feurige Kohlen 1

Feurige Kohlen
Kapitel 1

Die Sonne versank in Dunstwolken hinter dem niedrigen Gestade im Westen des Michigansees und überglühte mit ihren letzten Strahlen dessen breite Fläche, als sich am Bord des Dampfschiffes Abraham Lincoln, welches von Grand Haven bei Mill Point in Michigan nach Milwaukee hinüberfuhr, eine ungewöhnliche Bewegung geltend machte. Die zahlreichen Passagiere des Schiffes suchten ihr Gepäck zusammen, um sich zur Weiterreise bereit zu machen, denn die Schiffsmannschaft hatte verkündet, dass man sich dem Hafen von Milwaukee, der rasch aufblühenden Handelsstadt des Staates Wisconsin, nähere. Und in der Tat sah man bald darauf undeutlich durch den aufsteigenden dünnen Nebel des Seegestades den Rauch von hohen Dampfkaminen, die verschwommenen Dächer einer Stadt und die Masten der vor ihr ankernden Schiffe. Bald flammte, noch ehe die Dämmerung herabgesunken war, das Licht des Leuchtturmes auf.
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Im fernen Westen – Sioux-Kit 8

Sioux -Kit
Kapitel 8

»Siehst Du? Du wirst nun nicht mehr entfliehen, Vater, nicht wahr?«, sagte der alte Indianer zu Hogg, als er ihn und die seinen zu dem Tipi führte und ihnen zu verstehen gab, dass es für sie errichtet worden sei. Dann ließ er sie allein, denn sie hatten sich ja notgedrungen so viel zu erzählen von ihren gegenseitigen Schicksalen und Erlebnissen. Was Mutter Judith zu erzählen hatte, war freilich nicht viel. Sie und Theo hatten keine Ahnung von dem, was ihrem Gatten und Vater geschehen war. Als sie erwachten und in die Stube traten, fanden sie hier vier Sioux, welche am Feuer saßen und sich ein Frühstück bereiteten. Einer der Krieger erklärte ihnen, dass sie als Gefangene weggeführt werden würden, aber nichts zu befürchten hätten, wenn sie keinen Fluchtversuch machten. Sie waren natürlich bis zum Tode erschrocken und konnten nicht an Widerstand denken. Auf die Frage nach ihrem Gatten erhielt Mutter Judith die kurze Antwort, dass er schon fortgeführt worden und ihm nichts geschehen sei. Sie Weiterlesen