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Im Original Fr. Daum

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 7

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 7
Eine Erzählung von Fr. Daum
Um 1925 erschienen im Verlag von A. Anton & Co. in Leipzig

Schreiend und schießend rannten die Assiniboine hinter den Piegan und ihren Mustangs drein. Rifle Ben und seine Gefährten waren zu der Felsspalte geeilt. Da die ungeteilte Aufmerksamkeit der Assiniboine sich auf die Abwehr der Pferdediebe am anderen Ende des Dorfes richtete, hatten sie zunächst keine Störung bei der Befreiung zu befürchten. Als sie vor der dunkel gähnenden Öffnung der schmalen Schlucht ankamen, befahl Rifle Ben: »Baptist, Ihr bleibt hier am Eingang stehen und beobachtet die nächste Umgebung. Sobald sich etwas Verdächtiges zeigt, habt Ihr es zu melden.«

Die anderen waren schon in die Felsenge eingedrungen und suchten nach dem Gefängnis des Deutschen. Die Weißen liefen Weiterlesen

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 6

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 6
Eine Erzählung von Fr. Daum
Um 1925 erschienen im Verlag von A. Anton & Co. in Leipzig

Die Abenddämmerung senkte sich hernieder und hüllte die Erde in düstere Schleier, als die kleine Schar unter tiefem Schweigen den Wald verließ. Vorsichtig näherte sie sich den Hügeln, die den Wasserlauf des Musselshell River einsäumten. Plötzlich hielten die an der Spitze reitenden Führer an.

Rifle Ben sagte zu seinen Gefährten: »Hier müssen wir uns trennen. Der Häuptling Büffelstirn reitet mit seinen Kriegern nach Süden, um den vor uns liegenden Berg des Donners zu umgehen. Seine Aufgabe ist, mit den Piegan die Mustangherde zu scheuchen und, wenn möglich, wegzutreiben. Wir reiten bis zum River und schleichen dann flussaufwärts bis zu der Stelle, wo ein felsiger Ausläufer des Berges dicht an das Ufer herantritt. Dort muss sich die Weiterlesen

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 5

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 5
Eine Erzählung von Fr. Daum
Um 1925 erschienen im Verlag von A. Anton & Co. in Leipzig

Ein gellender Schrei des Assiniboine unterbrach die Rede des Trappers. Der Mandan war im Begriff, seinen Mustang zu besteigen, nachdem er die Leine am Sattelknopf befestigt hatte, deren Schlinge der Gefangene an seinem Hals fühlte. Ben winkte dem Mandan zu, er möge noch warten, und wendete sich wieder dem in Todesängsten schwebenden Assiniboine zu.

»Du hast gesehen, dass dein Leben und deine Seele nur an einem dünnen Faden hängen. Wirst du nun reden?«, fragte der Alte, worauf der Indianer mit hörbarem Zähneknirschen zur Antwort gab: »Tatogana hasst euch alle, aber er ist jetzt in eure Gewalt gegeben und muss gehorchen. Die Assiniboine haben einen weißen Jäger gefangen, der eine große Weiterlesen

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 4

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 4
Eine Erzählung von Fr. Daum
Um 1925 erschienen im Verlag von A. Anton & Co. in Leipzig

Bedächtig nahm der das Blatt und hielt es vor die Augen.

»Well, ich will es wenigstens versuchen, obwohl es lange her ist, seit ich mich mit geschriebenen Buchstaben herumschlug.«

James Allan ließ seine Blicke voll gespannter Erwartung auf dem Gesicht des Lesenden ruhen. Auch die anderen, mit Ausnahme der in stoischem Gleichmut verharrenden Indianer, waren neugierig geworden. In den Zügen des verwitterten Alten zeigte sich jedoch keinerlei Veränderung. Als er den Zettel gelesen hatte, sah er schweigend und unbewegt in die leise knisternden Flammen des Feuers. Allan konnte seine Erregung nicht mehr zügeln. Ungeduldig schrie er Weiterlesen

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 3

Das Geheimnis des Medizinbeutels – Teil 3
Eine Erzählung von Fr. Daum
Um 1925 erschienen im Verlag von A. Anton & Co. in Leipzig

»Hallo! Die haben ihren Teil! Habt Dank, ihr Männer! Ohne eure Hilfe wäre es uns schwer geworden, uns unsere Skalpe zu erhalten«, sagte Mister Scott, der erleichtert aufatmete, als die Gefahr vorüber war.

»Nichts von Dank, Sir, wir taten nur unsere Pflicht, indem wir euch beistanden gegen diese mörderischen Unholde«, antwortete Doktor Allan und fetzte besorgt hinzu: »Wir wollen hoffen, dass Freund Rifle Ben ihren Tücken entgeht.«

»Um den listigen Alten brauchen Sie sich nicht zu ängstigen, Monsieur«, meinte Baptist, »der kennt die Schliche dieser roten Schufte und ist ihnen gefährlicher als sie ihm.«
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