Der Spion – Kapitel 10
Balduin Möllhausen
Der Spion
Roman aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Suttgart 1893
Kapitel 10
Der Gast
Houston war gegangen, und die drei Hausgenossen saßen noch in ernstem Gespräch in Martins Zimmer, als Hobel auf der Veranda durch Knurren und kurzes Anschlagen seine Unzufriedenheit zu erkennen gab. Man beachtete es nicht. War es doch nichts Seltenes, dass dieses oder jenes Geräusch auf der vorüberführenden Straße seine Missbilligung fand. Auch dieses Mal beruhigte er sich bald wieder, lauschte aber um so misstrauischer zur Pforte Weiterlesen
Der Spion – Kapitel 9
Balduin Möllhausen
Der Spion
Roman aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Suttgart 1893
Kapitel 9
Die beiden Briefe
Zwei Jahre waren seit Margarethas Übersiedlung in das Schneckenhaus verstrichen, der furchtbare Bürgerkrieg neigte sich seinem Ende zu, und bis jetzt hatte sie nie die kleinste Ursache gefunden, ihren Entschluss zu bereuen. Ohne große Anstrengungen, allein ihren ebenso treuherzigen wie mutwilligen Regungen nachgebend, war es ihr tatsächlich gelungen, sich eine gewisse Herrschaft über die beiden alten Junggesellen anzueignen. Es Weiterlesen
Der Spion – Kapitel 8
Balduin Möllhausen
Der Spion
Roman aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Suttgart 1893
Kapitel 8
Das neue Heim
Wie Margaretha angekündigt hatte, so geschah es. Schon folgenden Tages wiederholte sie ihren Besuch im Schneckenhaus. Abermals erwartete Martin Findegern in Hemdsärmeln, blauer Schürze und hohem Hut sie vor der Tür seiner Werkstatt. Obwohl durch Hobel von dringender Arbeit abberufen, hätte man in seinem verkniffenen Gesicht doch vergeblich nach einem Anklang von Missmut über die Störung gesucht. Unbewusst war er dem Weiterlesen
Der Spion – Kapitel 7
Balduin Möllhausen
Der Spion
Roman aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, Suttgart 1893
Kapitel 7
Die Geschwister
Was in den Zügen der beiden jungen Männer sich offenbarte, das tönte nicht minder deutlich aus der Stimme des Älteren hervor, als er auf die in englischer Sprache gestellte Frage nach ihrem Begehr mit schlecht verhehltem Widerstreben in gutem Deutsch antwortete: »Haben wir die Ehre, den Herrn Martin Findegern zu begrüßen?«